Handball Teuer erkauftes Remis
Erst holte der Bergische HC einen Fünf-Tore-Rückstand auf. Aufgrund einer Häufung unglücklicher Umstände in den Schlussminuten verspielte der Handball-Zweitligist dann gegen den ThSV Eisenach seine Zwei-Tore-Führung.
Als Elvir Selmanovic auch seinen dritten Siebenmeter hinter Timo Meinl untergebracht hatte, war eigentlich alles bereitet für das Ende der Niederlagen-Serie des Bergischen HC. 31:29 führte der Handball-Zweitligist gut vier Minuten vor Schluss beim heimstarken THSV Eisenach, nachdem er geduldig einen Fünf-Tore-Rückstand hinterher gelaufen war. Als Ivan Zoubkoff kurze Zeit später dann auch noch mit einer Glanztat das 30:31 verhindert hatte, hätte eine Vorentscheidung fallen können – wenn der Abpraller nicht ausgerechnet in den Händen von Stephan Mellack gelandet wäre.
Was danach folgte war eine Häufung unglücklicher Umstände, die den Bergischen HC den Sieg kosteten und zum vierten Unentschieden seit dem Amtsantritt von Raimo Wilde führten. Ivan Zoubkoff war schnell wieder auf den Beinen, um dem am Kreis abgesprungenen Rückraumspieler des ThSV Eisenach entgegen zu springen. Das 30:31 konnte Zoubkoff nicht verhindern, dafür aber den Zusammenprall, indem er Mellack auszuweichen versuchte. Eine Aktion mit schmerzhaften Folgen: Der Franzose knickte mit dem Knie weg und wird sich am heutigen Montagvormittag im Krankenhaus untersuchen lassen müssen. „Wir alle hoffen, dass es kein Kreuzbandriss ist“, sagt BHC-Trainer Raimo Wilde.
Vitek-Comeback nach Privateinheit
Zoubkoffs Verletzung schien Elvir Selmanovic bei seinem vierten Versuch von der Siebenmeter-Linie noch etwas beeinflusst zu haben, als er es verpasste, das 32:30 zu erzielen. Diesen Treffer holte dafür Sebastian Hinze eine Minute später nach, als noch 61 Sekunden zu spielen waren. Die Uhr war nach Hinze-Treffer nur vier weitere Sekunden runter getickt, als die Bergischen den nächsten Rückschlag einzustecken hatten. Jiri Vitek, der in Eisenach ohne Mannschaftstraining und nach nur einen Privateinheit mit Raimo Wilde am Samstagmorgen sein erfolgreiches Comeback gefeiert hatte, kassierte nach einem clever provozierten Foul von Karsten Wöhler eine Zwei-Minuten-Strafe.
In Unterzahl galt es nun, den Zwei-Tore-Vorsprung zu verteidigen. Das wäre auch fast gelungen, denn nach Adrian Wöhlers 31:32 blieben den Löwen noch 22 Sekunden für den letzten Angriff. Raimo Wilde wollte auf Nummer sicher gehen, stellte sein Team in einer Auszeit auf die Eisenacher Abwehr mit Benjamin Trautvetter als vorgezogener Spitze ein. Seine Spieler machten alles richtig, so dass Alexander Oelze in der Mitte zum Zuge und auch zum Torwurf kam. Der Ball aber ging daneben – ein Fehlwurf, der den letzten Angriff des ThSV Eisenach einleitete: Der listige Benjamin Trautvetter hatte erfolgreich auf den langen Pass gelauert und versenkte mit der Schlusssirene zum aus BHC-Sicht teuer erkauften Remis (32:32).