Sportschießen Team-Silber als Trost für undankbaren vierten Platz

Solingen · Luftgewehrschützin Jessica Mager hat bei der Europameisterschaft in Odense nur knapp eine Einzel-Medaille verpasst.

Nach der zweiten Serie steuerte Jessica Mager bei der Europameisterschaft geradewegs der Qualifikation für das Finale der besten acht Luftgewehrschützinnen entgegen. Den 103.2 Ringen, die die Solingerin mit ihren ersten zehn Schüssen verzeichnet hatte, fügte sie 106.3 Zähler hinzu. So präzise zielte im dänischen Odense keine andere der 77 Teilnehmerinnen in einem der vier Durchgänge. Und trotzdem musste Jessica Mager noch einmal darum bangen, ob sie wie vor drei Jahren bei ihrer letzten EM-Teilnahme um eine Medaille würden schießen dürfen. Auf die 103.9 Punkte in Serie drei folgten zum Abschluss nur noch 101.5 Ringe, womit die 24-jährige Olympiateilnehmerin noch auf Rang sieben durchgereicht wurde — mit einem Gesamtergebnis von 414.9 und nur noch sechs Zehnteln Vorsprung auf Platz neun.

Da der Internationale Schießsportverband (ISSF) das Reglement geändert hat, blieb das ohne Auswirkungen. Schließlich nehmen alle acht verbleibenden Kontrahentinnen den Wettkampf bei Null wieder auf, ehe sich nach und nach die jeweils schlechteste Schützin nach einem Durchgang verabschieden muss. Was bei dem Nervenspiel passieren kann, erfuhr Ivana Maksimovic. Die Serbin hatte den Vorkampf dominiert und mit 418.0 Ringen einen Welt- und Europarekord aufgestellt, im Finale scheiterte sie gleich als erste. Jessica Mager hingegen überstand eine Runde nach der anderen, bis neben ihr nur noch die spätere Titelträgerin Lisa Ungerdank (Österreich), Martina Pica (Italien) und Ziva Dvorsak (Slowenien) im Wettbewerb vertreten waren. Eine Medaille war zum Greifen nah.

Die erste Neun im Finale war noch ohne Folgen geblieben (9.8). Jetzt aber war eine Korrektur kaum noch möglich (9.5), weil die drei Konkurrentinnen jeweils eine hohe Zehn geschossen hatten. Der Solingerin blieb der undankbare vierte Platz. Sie schaffte damit zum EM-Abschluss immerhin das beste deutsche Einzelergebnis in einer olympischen Disziplin. Als Trost gab es in der Teamwertung Silber. Hinter Italien, das mit 1242.9 Ringen einen neuen Welt- und Europarekord verzeichnete, belegte Mager mit Beate Gauß (Ammerbruch) und Maren Prediger (Petersaurach) bei einem Zähler Rückstand Platz zwei.

(RP)
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