Tennis STC bangt vor dem Start um Willems

Solingen · Der Spitzenspieler droht beim Auftakt der ersten Tennis-Verbandsliga mit Rückenproblemen auszufallen.

Dass eine Mannschaft im Laufe der Saison personelle Probleme plagen, ist im Sport normal. Dass es aber zum Auftakt schon schlecht aussieht, eher nicht. Doch den Solinger TC hat es vor dem Start in die Saison der ersten Verbandsliga in der Winterhallenrunde schon erwischt: "Wir haben Probleme, die Mannschaft voll zu bekommen", gesteht Trainer Karsten Saniter. Vor allem der drohende Ausfall von Spitzenspieler Johann Willems bereitet ihm Sorgen: "Er hat eine Rückenverletzung. Wenn er Schmerzen hat, soll er nicht spielen." Das Problem vor dem Start in die Saison gegen den TC Schellenberg (heute, 16 Uhr, Widdert): Die zweite Mannschaft spielt zeitgleich, was Saniters Möglichkeiten massiv einschränkt. Thorben Michaelis und Jan Oliver Sadlowski stehen bereit, zudem Karlson oder Till Wegner, eventuell müssen beide ran, wenn Willems ausfällt, was wiederum zulasten der zweiten Mannschaft geht. "Und die haben durch Studium oder Arbeit auch sehr viele Ausfälle", erklärt Saniter. "Wir haben einfach nicht die Mannschaften zusammen, weil beide spielen." Neben dem möglichen Ausfall von Willems muss der STC auf seinen nächsten Topspieler definitiv verzichten: Gero Kretschmer steht bei einer Turnierserie in Frankreich etwas überraschend im Finale - das erst am Sonntag gespielt wird. Kretschmer fehlt somit in jedem Fall morgen.

Versucht hat Saniter viel - sein Top-Team hat er trotzdem nicht zusammenstellen können. "Patrick Elias kann samstags nicht, weil er da selber Training in Frankfurt gibt. Marco Tesanovic kann den den ganzen Dezember nicht, weil er in Aachen studiert. Ich habe sogar Spieler aus der dritten Mannschaft angerufen - aber auch die können nicht", berichtet der Trainer und klingt dabei ein wenig resigniert. Erst recht, wenn er ergänzt: "Der 6. Dezember ist wie verhext. Es kommt gelegentlich mal vor, dass zwei Teams an einem Tag spielen, aber diesmal kommt wirklich alles zusammen."

Allerdings lässt sich Saniter auch nicht ins Boxhorn jagen: "Das Spiel gegen Schellenberg ist eines, das ich unbedingt gewinnen will. Wir haben Dezember und da sind die meisten Spieler da - im Januar ist es wegen der ganzen Turniere unwägbar. Außerdem ist Schellenberg ein Gegner, den wir schlagen können. Die haben an Position eins einen sehr guten Spieler, aber wir sind nicht sicher, ob er aus den USA, wo er ein Tennis-Stipendium an einem College hat, jetzt schon zurückkommt. Meistens sind die College-Studenten erst ab Mitte Dezember dabei." Alle Spekulationen helfen aber wenig, wenn der STC selber keine schlagkräftige Mannschaft stellen kann. Doch auch da reagiert Saniter bestimmt: "Unsere Aussichten auf einen Sieg sind immer noch gut. Wir können die Matches, die wir spielen, gewinnen, und wenn wir die gewinnen, haben wir das Spiel gewonnen. Und wenn Johann spielen kann, sind wir hoch favorisiert." Und wenn nicht, müssen es eben die anderen richten - auch das ist normal im Sport.

(RP)
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