Fußball Sportring statt OFC ?

Nach der Gläubigerversammlung des insolventen 1. FC Union Solingen geht André Altmann davon aus, dass die Jugendabteilung des Vereins wohl zum 30. Juni herausgelöst und sich einem anderen Verein anschließen wird.

Seit der Gläubigerversammlung des insolventen 1. FC Union Solingen vor dem Amtsgericht Wuppertal am Freitag scheint der Weg vorgezeichnet zu sein, den die noch existente Jugendabteilung einschlagen wird. "Zwar hat das Gericht einer Fortführung des Spielbetriebs zugestimmt, aber die Tendenz geht eindeutig in die Richtung, die Jugendabteilung herauszulösen", erklärt André Altmann, Mitarbeiter im Jugendvorstand. Und da die Mannschaften für die kommende Saison bis 30. April gemeldet sein müssen, geht Insolvenzverwalter Stefan Hahn davon aus, dass eine Entscheidung bereits Anfang des kommenden Monats fallen wird. Sollte Hahn der Herauslösung der Jugendabteilung zustimmen, wäre die Auflösung der Union wohl unabwendbar und nur noch eine Formsache.

Auf einer Trainersitzung wird Altmann heute die Perspektiven vorstellen. "Natürlich hofft man immer noch, dass die Union und die Tradition des Vereins gerettet werden können, aber dafür ist ein Sponsor nötig, der den Spielbetrieb einer Seniorenabteilung garantiert." Selbst wenn dieser gefunden werden würde, gibt es immer noch eine Unbekannte: Alle Gläubiger müssten der Null- oder Mini-Quote des Insolvenzverwalters zustimmen.

Gespräche mit Westerbeck

Bei beiden Modellen – Anschluss an einen anderen Verein oder Rettung durch einen Sponsor – fallen die Namen Lothar Westerbeck und SR Höhscheid/Widdert. Anfang Februar war Westerbeck beim Sportring als Abteilungsleiter und Hauptsponsor zurückgetreten. Zwar hatte er nach einem Gespräch mit Vereinschef Ernst Lauterjung seinen Rücktritt revidiert, im Gegenzug soll Westerbeck sein Engagement nur bis zum 30. Juni fest zugesagt haben. Altmann räumt ein, dass er Gespräche mit dem Sportring-Sponsor geführt hat. Thema sei auch die Zukunft des Fußballs in Solingen gewesen. Da seien er und Westerbeck einer Meinung: "Wenn es noch einmal höherklassigen Fußball geben soll, wird dies nur durch den Zusammenschluss von Vereinen möglich sein."

Sollte die Rettung der Union also nicht gelingen, wäre der Anschluss der Jugendabteilung an den Sportring eine erste Option. "Ich weiß, dass große Teile zum neu gegründeten OFC tendieren, doch sogar der Richter am Amtsgericht hat klar zum Ausdruck gebracht, dass die Kreisliga C für Jugendliche keine Perspektive sei", so Altmann. Nach Morgenpost-Informationen sollen Sabine Lüdtke und Elisabeth Geueke dem OFC ihre Mitarbeit nach dem 30. Juni bereits fest zugesagt haben.

Für André Altmann wäre der Anschluss an den Sportring nur der erste Schritt in Richtung eines neuen Großvereins in der Klingenstadt. "Hans Tillmanns vom FC Britannia hat ja schon häufiger erklärt, dass er die Zukunft seines Vereins nur in einer Fusion sehe", weiß Altmann. Würde er in solch einem neuen Konstrukt Verantwortung übernehmen ? "Wenn man mich möchte, werde ich mich engagieren. Es muss aber nicht ein Vorstandsposten sein", erklärt Altmann.

(RP)
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