Bergischer HC Spiegelbild der gesamten Saison

Der Bergische HC hat gegen die Rhein-Neckar-Löwen vieles richtig gemacht, gleichzeitig aber auch Schwächen gezeigt. Das Gleiche gilt für die ersten 18 Spiele der Löwen in der Handball-Bundesliga. Wie groß dürfen die Erwartungen überhaupt sein?

Bergischer HC gegen die Rhein-Necker Löwen
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Bergischer HC gegen die Rhein-Necker Löwen

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Mit 25:34 verlor der Bergische HC gegen die Rhein-Neckar-Löwen. Eine zu hoch ausgefallene Niederlage. Locker wäre eine Verwaltung des Vier-Tore-Rückstands, der über weite Strecken Bestand gehabt hatte, drin gewesen.

Aufgegeben haben sich die Gastgeber gegen den nominell viel stärkeren Kontrahenten nämlich während der ersten 55 Minuten nicht. Immer wieder kam die Truppe zurück, überzeugte spielerisch, scheiterte aber an einer schlechten Chancenverwertung und einem nahezu perfekten Tempospiel des Kontrahenten.

"Das Spiel war ein Spiegelbild der Hinrunde", stellte HaDe Schmitz fest. Vieles sei gelungen, anderes misslungen. "An unseren Defiziten müssen wir arbeiten." Die sieht der BHC-Trainer vor allem beim Verhalten in Überzahl- oder Unterzahlsituationen sowie beim Rückzug. "Für unser großes Ziel, den Klassenerhalt, bin ich aber guter Dinge", betonte der Coach und hat gute Gründe für seinen Optimismus.

"Mir macht Mut, dass wir spielerisch gut sind." Diese Qualität zu verbessern, sei eine langfristige Angelegenheit. Alle anderen Probleme seien schneller zu lösen. "Ich verspreche, dass die Mannschaft gut auf die Rückrunde vorbereitet sein wird."

Mit zehn Punkten steht der BHC auf dem 15. Platz — zwei Punkte vor dem VfL Gummersbach. Das Team überwintert damit auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Genauso wie gegen die Rhein-Neckar-Löwen mehr drin gewesen wäre als eine Neun-Tore-Niederlage, hätten die Bergischen auch aus den ersten 18 Spielen insgesamt mehr Kapital schlagen können.

Die Niederlage gegen Lemgo nach einem Vorsprung von acht Treffern wird unvergessen bleiben. Aber auch die anderen drei Partien, die jeweils nur mit einem Tor verloren wurden, hinterlassen einen leicht bitteren Beigeschmack. "Wir wissen alle, dass es der eine oder andere Punkt mehr hätte sein können", räumt Stefan Adam ein. "Aber dass wir uns ärgern können, müssen wir uns auch erstmal erspielen."

Der BHC-Manager trifft den Nagel auf den Kopf. Auch wenn der BHC sensationell Magdeburg geschlagen hat und die direkten Konkurrenten alle auswärts besiegt hat, ist jeder Ärger über die verpassten Chancen verständlich — ja in Bezug auf die Mannschaft sogar obligatorisch. Aber war mit den Zählern zu rechnen? Sicher nicht. Die Mannschaft von HaDe Schmitz hat begeisternden Handball gespielt und das Publikum im Bergischen Land mitgerissen. Nicht umsonst wird es immer schwerer an Tickets für die Heimspiele zu kommen. In Anbetracht der Tatsache, dass die Erwartungen zu groß werden könnten, steht HaDe Schmitz' Forderung nach ein bisschen mehr Demut im richtigen Licht.

(trd)
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