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Handball Spezialisten der Improvisation

Der fünfte Platz des Bergischen HC in der Abschlusstabelle der 2. Handball-Bundesliga Süd ist als Erfolg zu werten – auch weil sich die Mannschaft taktisch weiter entwickelt hat.

So feiert der Bergische HC
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Der fünfte Platz des Bergischen HC in der Abschlusstabelle der 2. Handball-Bundesliga Süd ist als Erfolg zu werten — auch weil sich die Mannschaft taktisch weiter entwickelt hat.

Das Lager hatte sich gespalten, als Raimo Wilde im Dezember vom TV Großwallstadt gekommen war und sein Traineramt beim Bergischen HC angetreten hatte. Norbert Gregorz hatte sich ausgerechnet mit einem Sieg gegen den TV Hüttenberg — damals noch in der Spitzengruppe der 2. Handball-Bundesliga Süd vertreten — als Coach verabschieden müssen. Die Kritiker redeten schon von einer verpufften Wirkung des Trainerwechsels, als die Siege in den ersten drei Spielen unter Wildes Regie ausblieben und das Jahr 2007 mit einer empfindlichen Niederlage gegen den TV Korschenbroich endete. Die andere Seite übte sich in Geduld und prognostizierte, dass die Erfolge schon noch kommen würden.

50 Punkte hatte vor der Saison das ehrgeizige Saisonziel gelautet — eine Zahl, mit der der Bergische HC und nicht die HSG Düsseldorf in der Erstliga-Relegation antreten würde. Geworden sind es 39 Punkte und Platz fünf, mit der man unter den schweren Bedingungen der Rückrunde zufrieden sein muss. Nachdem Kim Neuenhofen vor Ende der Wechselfrist aus seinem laufenden Vertrag entlassen worden war, nahm das nämlich Verletzungspech kein Ende. Henning Quade, Christoph Krosch, Sven Hertzberg, Sebastian Aschenbroich und Jiri Vitek — der Innenblock saß mehr verletzt auf der Tribüne als auf dem Feld zu rackern.

Zweite Deckungsvariante etabliert

Mit seinen Spezialisten der Improvisation hat es Raimo Wilde trotz der Verletzungsmisere geschafft, das umzusetzen, was er bei seinem Amtsantritt angekündigt hatte: Tempohandball spielen lassen und ein zweites Deckungssystem installieren. Mit dem bewährten 3:2:1-System, das die Löwen wie im Schlaf beherrschen, sind einige Spiele in der zweiten Halbzeit gewonnen worden. Zuletzt haben die Bergischen nur noch im 6:0-Verbund gedeckt. "Zu Trainingszwecken", wie Raimo Wilde sagt. Mal defensiver, mal offensiver — im letzten Saisonspiel gegen die SG Wallau/Massenheim (32:24) wurde deutlich, dass auch die zweite Abwehrvariante in den Köpfen und Beinen angekommen ist.

Und noch etwas hat Raimo Wilde geschafft: Der Handball-Verrückte hat den jungen Spielern mit seinem Vertrauen so viel Selbstbewusstsein gegeben, dass ein Henning Quade, ein Christian Hoße oder ein Kristian Nippes zu gleichwertigen Leistungsträgern gewachsen sind. In der neuen Saison kommt mit Kevin Wendlandt ein weiterer Junioren-Nationalspieler hinzu, der sich trotz lukrativerer Angebote anderer Bundesliga-Vereine für den Wechsel zum Bergischen HC entschlossen hat. Und auch Mario Huhnstock, der einzige weitere Neuzugang, hat im Alter von 21 Jahren ebenfalls noch reichlich Entwicklungspotenzial — wie die gesamte Mannschaft, was sie in der Rückrunde bereits bewiesen hat. Das Spiel ist taktisch variantenreicher geworden, nicht nur wegen der zweiten Deckungsvariante.

Eine der Vorgaben bei seinem Amtsantritt hat Raimo Wilde noch nicht umgesetzt. "Grundllagen-Ausdauer", ist fest verankert in seiner Trainer-Philosophie. Nach den drei Wochen Urlaub dürfen sich Sebastian Hinze, Mathias Fuchs und Co. ab dem 1. Juni in der ersten Phase der Vorbereitung wohl auf etwas gefasst machen.

Fotos vom Saisonabschluss des Bergischen HC sind im Internet unter www.rp-online.de/Solingen veröffentlicht.

(RP)
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