Tennis Solinger TC bleibt in den Einzeln makellos

Solingen · Der Tennis-Regionalligist entledigt sich mit dem 8:1-Erfolg beim TV Osterath der Abstiegssorgen und schafft den Anschluss nach oben.

 Aus dem Flieger auf dem Tenniscourt: Alexander Satschko (r.) und Gero Kretschmer kamen aus Kosice auf direktem Weg nach Meerbusch.

Aus dem Flieger auf dem Tenniscourt: Alexander Satschko (r.) und Gero Kretschmer kamen aus Kosice auf direktem Weg nach Meerbusch.

Foto: Radtke

Hinter Gero Kretschmer und Alexander Satschko lag eine stressige Nacht. Die befreundeten Tennisprofis hatten am späten Samstagnachmittag noch im slowakischen Kosice auf dem Court gestanden, um in der Doppelkonkurrenz nur knapp den Sieg beim Challenger-Turnier zu verpassen. Ohne Satzverlust hatten Kretschmer / Satschko das Finale erreicht, um dann mit 4:6, 6:7 (5) gegen die Lokalmatdore Kamil Capkovic und Igor Zelenay zu verlieren. "Wir hatten sogar die bessere Statistik, haben aber die entscheidenden Punkte nicht gemacht", zeigte sich Gero Kretschmer etwas enttäuscht.

Kaum war das Match verloren, machten sich beide auf den Weg nach Budapest. Nach nur fünf Stunden Schlaf setzten die Spitzenspieler des Solinger TC per Flugzeug ihre Reise nach Düsseldorf fort, um erst eine Viertelstunde vor der offiziellen Bekanntgabe der Aufstellung auf der Anlage des TV Osterath parat zu stehen. Wenn sie es nicht rechtzeitig nach Meerbusch geschafft hätten, hätten beim Tennis-Regionalligisten Karlson Wegner und Nico Mertens parat gestanden.

Lange Zeit ließ Gero Kretschmer nichts von den Reisestrapazen erkennen. Nach dem mühelosen Gewinn des ersten Satzes (6:0) erlaubte sich der 28-Jährige bis zur 4:1-Führung bei guten ersten Aufschlägen keinen Fehler. Plötzlich aber kam die Müdigkeit durch, als Patrick Elias besser wurde und den Solinger in lange Rallys verwickelte. So wie bei Kretschmers erstem Matchball, den der Osterather nach einem ewig langen Ballwechsel mit rund 20 Schlägen auf jeder Seite abwehrte. Die zweite Chance, den Tiebreak und das Match zu holen, nutzte die Nummer Zwei der Widderter (8:6).

Auf dem Nebenplatz ließ sich Marko Tesanovic nicht auf den "Alles-oder-Nichts"-Stil seines Kontrahenten ein. Sein Konzept, Simon Unger in langen Ballwechsel zu Fehler zu zwingen, ging voll auf (6:2, 6:2). Und auch das dritte Duell der ersten Einzel-Runde ging an die Gäste: Johann Willems setzte sich gegen Dirk Groth durch (6:4, 6:2).

Nun war es für Alexander Satschko an der Zeit, zum Schläger zu greifen. Auch er mobilisierte wie sein Doppelpartner alle Kräfte, die ihm in der Endphase des zweiten Satzes jedoch drohten, im Stich zu lassen. Seinem Ruf nach einer Cola folgte Gero Kretschmer umgehend. Das legale Doping zeigte Wirkung: Satschko bot sich sogleich die Chance, Pascal Wilkat dessen Aufschlagsspiel abzunehmen, um mit 6:5 in Führung zu gehen. Drei Breakbälle jedoch blieben ungenutzt, um sich anschließend selbst gegen den Satzverlust wehren zu müssen. Mit zwei Assen und einem weiteren guten Aufschlag rettete sich Satschko in den Tiebreak, in dem er nur anfangs mit Stoppbällen vor Probleme gestellt wurde. Der Routinier antwortete mit langsamen, angeschnittenen Bällen und brachte Pascal Wilkat mit dem beständigen Slice zum Nachdenken. Der Tiebreak wurde somit zur sicheren Beute (7:4).

Weitere Siege ließen nicht lange auf sich warten. Weil auch Nick van der Meer und Jan Oliver Sadlowski ihre lange Zeit engen Duelle gewannen, blieben die Solinger zum ersten Mal in dieser Saison im Einzel ohne Niederlage. Van der Meer allerdings profitierte beim Stand von 7:6 (0) und 1:0 von der verletzungsbedingten Aufgabe Darian Kings. Vielleicht wäre die Bilanz gegen das Schlusslicht auch in den Doppeln makellos geblieben, wenn sich die Widderter nicht auf den Deal der kampflosen 2:1-Wertung in den Doppeln eingelassen hätten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort