Baseball Selbstvertrauen eines Siegers

Baseball · Die Solingen Alligators sind zum achten Mal in Folge ins Halbfinale der Bundesliga-Playoffs eingezogen. Die Baseballer setzten sich im dritten Spiel gegen die Mainz Athletics eindrucksvoll mit 6:1 durch und gewannen die Serie damit 3:0. Zum Selbstläufer geriet die Partie jedoch nicht.

 Julian Steinberg (l.) rutscht an Andreas Lastinger vorbei und erreicht die Home-Plate bevor der Mainzer Catcher ihn mit dem Ball im Handschuh berühren kann. Es war der vierte Solinger Punkt, den Steinberg seiner Truppe mit dem Spring gesichert hat.

Julian Steinberg (l.) rutscht an Andreas Lastinger vorbei und erreicht die Home-Plate bevor der Mainzer Catcher ihn mit dem Ball im Handschuh berühren kann. Es war der vierte Solinger Punkt, den Steinberg seiner Truppe mit dem Spring gesichert hat.

Foto: Stephan Köhlen

Eine einfache Aufgabe hatten die Alligators nicht erwartet. Trotz der 2:0-Führung in der Viertelfinalserie gegen die Mainz Athletics war die Euphorie unter der Woche ein wenig gebremst worden. Dominik Wulf hatte sich in Mainz einen Kreuzbandriss zugezogen und wird für den Rest der Saison ausfallen. Doch die Solinger Baseballer blieben auch im dritten Spiel von ihrer Qualität überzeugt, schlugen die Mainzer mit 6:1 und ziehen damit erneut ins Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft ein.

Getragen wurde die Mannschaft ein Mal mehr von André Hughes. Der Solinger Werfer agierte dermaßen souverän, dass er für die gesamte Partie nur 82 Pitches benötigte – ein Wert mit Seltenheit. Im Normalfall benötigt ein Pitcher für eine komplette Partie über neun Durchgänge weit mehr als hundert Würfe. Hughes aber agierte mit einer Sicherheit, die ihn bald auch auf internationaler Bühne mit der Nationalmannschaft noch ein Mal groß auftrumpfen lassen könnte.

Im vierten Durchgang hatte der Pitcher allerdings etwas Pech. Vier Mal steckten die Mainzer Grundbälle durch die Solinger Felddefensive und hätten so zu einer ordentlichen Führung kommen können. Das potenzielle 1:0 durch Kevin Kotowski verhinderte Patrick Kanthak mit einem ebenso harten wie platzierten Wurf aus dem Außenfeld zu Julian Steinberg. Der Catcher berührte den anstürmenden Mainzer knapp bevor er die Home-Plate erreichen konnte. Das sah unter anderem Athletics-Trainer Ulli Wermuth anders, der zur ersten von zahlreichen Diskussionen mit den Unparteiischen ansetzte.

Letztlich sprang in dem Durchgang nur ein 1:0-Vorsprung für die Gäste heraus. Ein Ergebnis mit dem die Alligators gut leben konnten, und ein weiteres Merkmal für ihre neu gewonnene mentale Stärke. Mit dem Selbstvertrauen eines Siegers drehten die Solinger die Begegnung eindrucksvoll um. Patrick Kanthak schlug seinen dritten Homerun in den Playoffs und erzielte damit den 2:1-Vorpsrung. "Es sieht so aus, als würde er plötzlich Geld mit dem Sport verdienen", staunt Trainer Norman Eberhardt über seinen Outfielder.

Griff nach dem Strohhalm

Dass Wermuth nach dem letzten Strohhalm griff und versuchte, die Unparteiischen davon zu überzeugen, Kanthak habe beim Umrunden der Bases eine davon nicht berührt, wurde von den Alligators nur müde belächelt. Den Mainzern half nichts mehr. Auch ein hart geschlagener Ball von Mike Larson nicht. Den pflückte der überragende Kanthak kurz vor dem Zaun mit einer Sprungeinlage. Julian Steinberg und Robin Drache gelangen wichtiger Treffer bei zwei Aus, die das 4:1 bedeuteten. Später legten die Alligators zwei weitere Zähler nach.

(trd)
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