Fußball Sechs Tore im Derby – und viel Leerlauf

Solingen · In einem schwachen Spiel der Fußball-Bezirksliga schlug der BV Gräfrath den Sportring Solingen 80/95 mit 5:1.

Zwar waren die Temperaturen noch winterlich, aber der Kunstrasenplatz am Flockertsholz war schnee- und eisfrei. Die äußeren Bedingungen für das Stadtderby in der Fußball-Bezirksliga zwischen dem BV Gräfrath und dem Sportring Solingen 80/95 waren also gut – was man von dem Spiel nicht behaupten konnte.

Für BV-Coach Horst Schulten war der schwache Auftritt seiner Elf keine Überraschung: "Es ist ja bekannt, dass wir uns gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellendrittel immer recht schwertun." So war es dann auch gegen den Sportring, der von Anpfiff an mutig und engagiert auftrat und die Begegnung lange offen gestaltete. Am Ende sollte es für das Team von Trainer Jörg Fischer im Abstiegskampf aber erneut nicht für einen Punktgewinn reichen. Schlimmer noch: Der Sportring bekam im dritten Spiel in Folge fünf Gegentore eingeschenkt. "Das war der einzige Punkt, in dem die Gräfrather uns heute überlegen waren – in der konsequenten Ausnutzung der Chancen." Fischer bezeichnete den Sieg der Gastgeber als unverdient. "Einen Punkt hätten wir mitnehmen müssen."

In einem ereignisarmen Bezirksliga-Spiel lief bei beiden Mannschaften wenig zusammen. Die erste gelungene Kombination brachte gleich die Führung für die Gastgeber durch Robert Kucybala (12.). Auf der anderen Seite foulte BV-Keeper Jan Hückeler im Strafraum Riccardo Montepeloso, Paul Pytlik nutzte den Elfmeter zum Ausgleich (21.). Doch die Gräfrather hatten die passende Antwort – mit Wiederanpfiff sorgte Sandro Avanzato (22.) nach Doppelpass mit Raschid Laghmouchi für die neuerliche Führung. Das war es dann aber auch schon mit den Aufregern der ersten Halbzeit.

Nach dem Seitenwechsel wurde das Derby nicht besser. Der Sportring zeigte sich bemüht, die Gräfrather verlegten sich aufs Kontern. Mit Erfolg, denn nach schönem Pass von Fabian Schulten besorgte Davide Mangia das 3:1 (65.).

Anschließend machte der ungewöhnlich mit einem Trainingsanzug gekleidete Schiedsrichter auf sich aufmerksam. Nachdem Mladen Tomic bereits wegen Reklamierens Gelb gesehen hatte, erhielt der Abwehrspieler nach einem Allerweltsfoul am Mittelkreis die Gelb-Rote Karte (67.). Es war nicht die einzige Entscheidung des Unparteiischen an diesem Nachmittag, die zumindest diskussionswürdig war.

Der Sportring warf in der Folgezeit alles nach vorne, doch zu einem weiteren Treffer sollten die Gäste nicht kommen – weil Hückeler im Gräfrather Tor auch die besten Einschussmöglichkeiten parierte. In der Schlussphase erhöhten Tobias Tietz (84.) und Mangia (86.) nach Kontern auf 5:1. Zwei Minuten vor dem Abpfiff sah Gräfraths Avanzato noch die Gelb-Rote Karte.

(RP)
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