Fußball Schmitz stellt die Uhren bei der Eintracht auf null
Solingen · Der neue Trainer lobt die Qualität der Regionalliga-Fußballerinnen, sucht aber noch dringend Verstärkungen.
Eigentlich hatte Ingo Schmitz nach dem Ende seiner Trainertätigkeit beim Frauen-Landesligisten Blau-Weiß Friesdorf geplant, sich eine längere Auszeit zu nehmen. "Doch die Aufgabe beim SV Eintracht war zu reizvoll", erzählt der 38-jährige Diplom-Kaufmann. Der Kontakt nach Solingen war schnell geknüpft, denn schon zu Zeiten, als die Eintracht-Frauen noch in der Niederrheinliga spielten, hatte es erste Gespräche mit dem SV-Vorsitzenden Frank Leube gegeben. Schmitz absolvierte - wie die drei anderen Kandidaten, die in die engere Auswahl gekommen waren - an der Zietenstraße ein Probetraining. Und der Rest ist bekannt. Der Burscheider überzeugte Mannschaftsrat und Vorstand und erhielt vom Verein den Zuschlag, die Nachfolge von Michael Sagorski anzutreten.
"Erstens ist die Eintracht eine interessante Truppe, zweitens ist nach meiner Zeit als Trainer in Bonn der Aufwand für mich weit geringer, und drittens sind die Faktoren bei der Eintracht 100 Prozent positiv", erzählt Schmitz. Schon nach der ersten Trainingswoche lobt der neue Coach: "Die Mannschaft ist sehr charakterstark, und es steckt richtig Qualität in der Truppe."
Allerdings hat sich der Kader in der Winterpause verändert. Ramona Krämer (wechselt zur TG Hilgen) und Larah Ludwig (Studium) stehen Schmitz in der Rückrunde nicht mehr zur Verfügung. Und auch bei Sina Hübner stehen die Zeichen auf Abschied. "Sina studiert jetzt in Aachen. Sie hat sich zwar noch nicht abgemeldet, aber ob sie noch einmal für uns spielen wird, ist fraglich", erzählt Mannschaftsführerin Andrea Rohrbach-Kerl. Dafür hat sich mit Anja Kirsten eine Offensivspielerin angemeldet, die vor ihrem Umzug ins Bergische beim FSV Mitteldorf (Erzgebirge) aktiv war.
Natürlich hält Schmitz - angesichts des Mini-Kaders der Eintracht - in diesen Tagen nach weiteren Spielerinnen Ausschau. Deshalb bietet der Verein auch am kommenden Dienstag ein weiteres Probetraining an der Zietenstraße an. "Wir suchen Spielerinnen, die mindestens über Bezirksliga-Erfahrung verfügen und die sofort spielberechtigt sind", so der Trainer.
Schmitz betont, dass ihn die Vergangenheit nicht interessieren würde, er die Uhren auf null gestellt habe. "Es geht für jede Spielerin neu los. Jede muss sich beweisen, einen Bonus gibt es nicht", erzählt Schmitz. Taktisch möchte der neue Trainer in der Rückrunde variabel agieren. "Wir werden in dieser Hinsicht sehr flexibel spielen."
Stehen im Januar noch die "Basics" auf dem Trainingsprogramm - also Kondition und taktische Schulung -, wird der Regionalligist im Februar auch zwei Testspiele absolvieren: am 1. Februar beim Mittelreinligisten Pulheimer SC, am 8. Februar zu Hause gegen den SV Fühlingen. Mit einem Auswärtsspiel bei Heike Rheine startet die Eintracht dann am 22. Februar in die Rückrunde - und Schmitz weiß: "Die ersten drei Spiele gehen gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Nach Rheine kommt Moers, dann geht es nach Bocholt. Wichtig ist, dass wir diese ersten Begegnungen positiv gestalten."
