Schach Schachgesellschaft übernimmt die Spitze

Solingen · Mit Siegen gegen Norderstedt und Hamburg bleibt die SG Solingen in der Bundesliga ungeschlagen.

 Erwin L'Ami (rechts) holte gestern den entscheidenden Punkt beim Sieg gegen den Hamburger SK.

Erwin L'Ami (rechts) holte gestern den entscheidenden Punkt beim Sieg gegen den Hamburger SK.

Foto: Stephan Köhlen

Es ist angerichtet in der Schach-Bundesliga. In zwei Wochen steigt das große Duell zwischen der SG Solingen und der OSG Baden-Baden. Im Fernduell gaben sich die beiden Spitzenteams keine Blöße und gewannen auch am sechsten und siebten Spieltag jeweils ihre Partien. Dennoch feierte die Schachgesellschaft einen Achtungserfolg. Das 7:1 gegen den SK Norderstedt und das knappe 4,5:3,5 über den Hamburger SK genügten der Mannschaft von Teamchef Herbert Scheidt zur Übernahme der Tabellenspitze. Die Solinger haben nun zwei Brettpunkte mehr auf dem Konto als die Badener, die beide Spiele jeweils nur hauchdünn gewannen. "Wobei das am Ende der Saison egal wäre. Sollten die Matchpunkte identisch sein, würde es zu einem Entscheidungsspiel um den ersten Platz kommen", weiß Scheidt.

Für den Moment dürfen die Solinger aber mit der Bilanz zufrieden sein. Auch, dass Baden-Baden nur mit 4,5:3,5 gegen die Schachfreunde Berlin gewann, stimmt optimistisch. Die Berliner kämpfen schließlich gegen den Abstieg. Gleiches gilt für den SK Norderstedt, den die Solinger locker und leicht mit 7:1 abfertigten. "Einen Sieg in der Form hatte ich erwartet. Das war sehr ordentlich", lobte Scheidt. "Die Mannschaft ist auch einfach nicht gut besetzt." Markus Ragger und Erwin L'Ami kamen nicht über ein Remis hinaus. Der Rest der Mannschaft gewann seine Partien souverän.

Deutlich enger ging es gestern gegen den Hamburger SK zu. Gerade an den unteren Brettern waren die Hanseaten gefährlich. Die jungen Spieler Jonathan Carlstedt und Dirk Sebastian setzten Chanda Sandipan und Ralf Appel matt und bescherten der SG Solingen damit ihre erst zweite und dritte Niederlage in dieser Saison überhaupt. "Ich hatte vor den jungen Spielern gewarnt", resümierte Scheidt. "Aber letztlich waren es zwei recht klare Niederlagen", befand er.

Die Mannschaft stand damit unter erheblichem Druck. Völlig entspannt blieb Pentala Harikrishna am Spitzenbrett. Der Zugang knüpfte an seine Topform an, gewann erneut und schraubte seine persönliche SG-Bilanz auf vier Siege und ein Remis hoch, was gleichzeitig die mannschaftsinterne Bestmarke unter den Stammspielern ist.

Während sich Markus Ragger und Robin van Kampen auf ein Unentschieden mit dem Gegner verständigten, schaffte Predrag Nikolic den Sieg zum 3:3-Ausgleich. Es kam nun auf die Partien von Jan Smeets und Erwin L'Ami an. "Beide hatten eine Gewinnstellung", erläuterte Scheidt. Doch Smeets verpasste die Chance und "versemmelte ins Remis", wie es der Teamchef nannte. Nun lag die Hoffnung auf L'Ami. Der Niederländer durfte sich keinen Fehler erlauben, um einen Solinger Sieg ins Ziel zu retten. "Es war eine schwierige Stellung", sagte Scheidt. "Aber er hat es gut gemacht."

Mit dem Erfolg hat die SG Solingen in zwei Wochen die große Chance, eine Vorentscheidung im Kampf um die Deutsche Meisterschaft zu erzwingen. Baden-Baden ist in dieser Saison anscheinend zu knacken. "Wir werden alles daran setzen", sagt Scheidt, der seinen Flug zum Austragungsort in München bereits gebucht hat.

(trd)
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