Handball Rote Karte entscheidet das Spitzenspiel

Solingen · Ohne Sonja Zimmermann waren die Handballerinnen des HSV Gräfrath III beim Verbandsliga-Tabellenführer SG Überruhr II chancenlos. Der Merscheider TV hatte Probleme mit dem Schlusslicht.

 Nach längerer Verletzungspause gab Marina Müller beim Merscheider TV ein gelungenes Comeback.

Nach längerer Verletzungspause gab Marina Müller beim Merscheider TV ein gelungenes Comeback.

Foto: Stephan Köhlen

Die entscheidende Szene ereignete sich vier Minuten nach der Pause. Sonja Zimmermann erhielt für ein grobes Foulspiel die Rote Karte und sollte ihrer Mannschaft fortan nicht mehr zur Verfügung stehen. "Diesen Ausfall können wir nicht kompensieren", musste Trainer Andreas Spitzer zugeben. Das Spitzenspiel der Verbandsliga entschieden somit die Handballerinnen der SG Überruhr II für sich, die Mannschaft des HSV Gräfrath III konnte die dritte Saisonniederlage nicht abwenden.

Die Gäste aus Essen gingen schnell in Führung und spulten ihr Pensum solide herunter. Die Spitzer-Truppe rannte dem Rückstand stets hinterher, gab sich aber zu keinem Zeitpunkt auf — auch nach dem Verlust von Zimmermann nicht. Bis in die Schlussphase versuchte das Team alles und kam immerhin noch zu einem freundlicheren Ergebnis. Die eingewechselte Torhüterin Kristina Strack hatte mit ihren Paraden großen Anteil daran, dass die 22:26-Niederlage in der Schlussphase nicht noch deutlicher ausfiel. "So eine durchschnittliche Leistung reicht leider nicht aus, um den Tabellenführer zu stürzen", erklärte der Coach.

Lange Zeit taten sich die Handballerinnen vom Merscheider TV schwer mit dem abgeschlagenen Schlusslicht. Der von Ernie Meyer trainierte Verbandsligist steigerte sich erst nach dem Seitenwechsel und kam beim 24:16-Erfolg gegen die HSG Essen/Werden spät zu einem standesgemäßen Ergebnis. "Meine Spielerinnen hatten meine Warnungen nicht ernst genommen. Die erste Halbzeit sagt alles aus", so Meyer. In der Abwehr wurde nicht konsequent zugepackt, in der Offensive ließen die Gastgeberinnen einige Chancen aus. Zumindest präsentierte sich Katja Lettermann voll auf dem Posten. Die Torhüterin entschärfte eine Reihe von schweren Bällen. Nach dem 10:10-Ausgleich legten die MTV-Handballerinnen einen Gang zu, setzten sich über 15:12 auf 21:15 ab. "Da war das Spiel dann auch entschieden." Meyer war in erster Linie mit den beiden Punkten zufrieden, zudem feierte Marina Müller nach längerer Verletzungspause ein positives Comeback.

Mit ihrem sechsten Saisonsieg kletterten die Merscheiderinnen sogar auf den dritten Rang, weil zeitgleich der Solinger Lokalrivale die Punkte an die SG Überruhr II abgab. "Sicherlich ist das ein vorläufiger Höhepunkt unserer Entwicklung", sagt Meyer. Theoretisch darf sich der MTV sogar Gedanken über den Sprung in die Oberliga machen. Tabellenführer Überruhr II sowie Gräfrath III dürfen nicht aufsteigen. Der TuS Wermelskirchen wäre somit einziger möglicher Konkurrent.

(lhep)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort