Sport Radrennbahn gesperrt

Bei einer Technischen Prüfung wurden am Dorperhof schwere Korrosionsschäden festgestellt. Es bröckelt derart, dass die Stadt die Anlage dicht machte und der RC Schwalbe alle Steherrennen absagen musste.

Es ist Frank Brillowski anzumerken, wie schwer ihm die Antworten fallen. "Wir sind alle geschockt", sagt der Vorsitzende des Radclubs Schwalbe. Der Grund: Die Stadt hat die Radrennbahn Dorperhof auf Grund baulicher Mängel für jeglichen Fahrbetrieb gesperrt. "Die Vorbereitungen der kommenden Steherrennen liefen gerade auf Hochdruck. Zu Pfingsten wollten wir das erste Rennen am Dorperhof veranstalten." Jetzt muss der RC Schwalbe nicht nur dieses Rennen, sondern auch alle weiteren für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen absagen.

In den kommenden Tagen wird der Vorsitzende alle Mitglieder über den Entscheid der Stadt informieren. "Viele Mitglieder nehmen ja extra Urlaub, um bei den Rennen mithelfen zu können. Auch unseren Sponsoren müssen wir mitteilen, dass die Rennen ausfallen werden." Die Sperrung der Radrennbahn für jeglichen Trainings- und Rennbetrieb, so Brillowski, treffe den Verein doppelt. "Dadurch wird uns die Existenzgrundlage entzogen. Wir finanzieren aus den Erlösen der Rennen ja unsere Vereinsarbeit."

Witterung hat Spuren hinterlassen

Aufgedeckt wurden die Schäden bei einer Technischen Prüfung der Anlage am Dorperhof, die durch Fachingenieure vorgenommen worden war. Diese haben festgestellt, dass die Witterung in den vergangenen Jahren Spuren an den Geländern sowie auf der Bahn hinterlassen hat. "Es bröckelt derart, dass uns aus Sicherheitsgründen nichts anderes übrig bleibt, als die Bahn für den Radsport zu sperren", erklärt Wolfgang Zimdars, Leiter der Stadtdienstes Sport und Freizeit. Zum einen drohen die Geländer wegzubrechen, wenn man sich als Zuschauer dort anlehne. "Zum anderen ist der Beton im Bereich der Dehnungsfugen so weit aufgebrochen, dass schwere Stürze nicht ausgeschlossen werden können."

Das jetzt von der Stadt reklamierte Problem der Dehnungsfugen auf der Bahn ist Frank Brillowski seit langem bekannt: "Über diese Fugen fahren wir schon seit Jahren. Es ist allen Fahrern auch bekannt, dass es auf der Bahn an manchen Stellen holprig werden kann. Aber das passiert auf der Straße auch. Gestürzt ist deshalb in der Vergangenheit noch keiner auf der Bahn."

Der Vorsitzende des RC Schwalbe hofft, zusammen mit der Stadt schon bald einen Plan zu entwickeln, damit die Bahn mittelfristig wieder nutzbar ist: "Vielleicht kann es ja 2009 schon weiter gehen." Eine kurzfristige Instandsetzung ist ausgeschlossen, weil erst geprüft werden muss, wie teuer die Beseitigung der Korrosionsschäden sein wird. Zum Vergleich: Die Modernisierung der Radrennbahn in den Achtziger Jahren hat die Stadt damals rund 400 000 Euro gekostet.

(RP)
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