Fußball Oberstes Gebot: Nachhaltigkeit
Fußball · Nicht alles läuft in der Vorbereitung zur neuen Saison beim BV Gräfrath nach Plan. Trotzdem ist Horst Schulten zufrieden. Der Trainer strebt mit seiner Mannschaft eine weitere Festigung in den oberen Regionen der Fußball-Bezirksliga an.
Auf dem zweiten Platz schlossen die Fußballer des BV Gräfrath die Bezirksliga-Saison 2011/12 ab, nachdem sie im Jahr zuvor den fünften Rang belegt hatten. Die logische Folge wäre nun ein Aufstieg in die Landesliga und die damit verbundene Gewissheit, Solingens beste Mannschaft zu sein. "Wir würden uns natürlich nicht dagegen wehren, Solingens stärkste Kraft zu werden", sagt Trainer Horst Schulten. "Aber ich bin immer sehr vorsichtig, wenn es um Prognosen geht. Wir gehen sicher nicht mit dem Ziel des Aufstiegs in die neue Saison."
Sollte sich die Chance ergeben, werde der BV Gräfrath es selbstverständlich versuchen. "Uns geht es weniger darum, nur die Erste Mannschaft nach oben zu bringen. "Wir wollen Nachhaltigkeit", erläutert Horst Schulten. "Was wir inzwischen mit unserer Mannschaft erreicht haben, ist das Ergebnis jahrelanger Arbeit in unseren Nachwuchsmannschaften." So soll es bei den Gräfrathern weitergehen. Dazu soll sich die Zweite Mannschaft langfristig zumindest für die Kreisliga A qualifizieren. "Wenn der Reifeprozess der Ersten weiter vorangeht und wir wirklich nach oben blicken können, muss sich auch im Umfeld etwas ändern", meint Schulten, der damit nicht zuletzt auf ein großes Engagement von Sponsoren hinweist. "Das ist in Solingen momentan richtig schwer."
Grund gibt es kaum, an einer weiteren starken Bezirksliga-Saison zu zweifeln. Der BVG verlor Pascal Gollin an den 1. FC Wülfrath (Oberliga), gewann aber Jonas Rudolph aus der eigenen A-Jugend und mit Mladen Tomic und Davide Mangia zwei Hochkaräter. "Damit haben wir unseren Kader wohl nochmals verstärkt", sagt der Coach. Die Gräfrather wollen generell keine Ergänzungsspieler verpflichten, sondern ausschließlich Fußballer, die das Team gezielt und auf hohem Niveau verstärken. Beide Neuzugänge machen bislang einen hervorragenden Eindruck. Mangia schießt Tore am Fließband, Tomic stabilisiert die Innenverteidigung. Die ist in der Vorbereitung Schultens größtes Problem. Mit Felix Schrödler (Mittelfußbruch) und Marcel Lauenroth (Außenbandriss) ist die vermeintlich sicherste Deckung der vergangenen Saison verletzt. Auch Fabian Schulten, der hauptsächlich auf der Sechser-Position spielt, fehlt noch mit einem Bänderriss. "Es ist unser Glück, dass die Verletzungen zum Beginn der Testspiele passiert sind und die Spieler deshalb nicht viele Saisonspiele verpassen werden", meint der Coach. "Aber jetzt sind mir die Hände gebunden, wenn es darum geht, Dinge auszuprobieren. Das ist schwer ohne die defensiven Pfeiler."
Trotzdem ist Horst Schulten zufrieden mit den bisherigen Tests. Sebastian Eckhoff spielt neben Tomic in der Innenverteidigung. "Er hat sich noch einmal verbessert und zeigt, dass er rein will", lobt der Trainer. Das Zusammenspiel von Sandro Avanzato und Davide Mangia in der Spitze funktioniert ebenfalls schon sehr ordentlich. Was letztlich dabei herausspringt? "Wir werden es sehen. Ich sehe uns in einer Gruppe von potenziell guten Mannschaften." Schulten hält außerdem den 1. FC Monheim, den SC Sonnborn, die SG Vatanspor und Türkgücü Remscheid für sehr gefährlich. "Und wer weiß? Vielleicht erleben wir auch wieder eine Überraschung."
