Basketball Nur keine Panik

Manfred Heck, seit exakt einem Jahr der ruhende Pol bei den Basketballern der BG Solingen, ist einer der neun Kandidaten, die am 27. Januar für die erstmalig von unserer Redaktion zu vergebenden Auszeichnung "Trainer 2009" in Frage kommt.

Im Ergebnis hätte das Jahr 2009 kaum besser für Manfred Heck und die BG Solingen aussehen können. Heck übernahm den Job von Joachim Wein als designierter Absteiger der 2. Regionalliga.

Inzwischen stehen die Basketballer nach dem realisierten Klassenerhalt in der Winterpause auf Rang vier. Welchen Anteil am Erfolg darf sich Manfred Heck auf die Fahnen schreiben ?

Der Trainer würde bei dieser Frage tief stapeln. Heck neigt nicht zur Selbstdarstellung, wirkt fast immer sachlich und bescheiden. Einen solchen Menschen in verantwortlicher Position hatte die BG Solingen so nötig wie nie. Zunächst ließ sich der Coach nicht von der Panik des drohenden Abstiegs anstecken.

"Ich habe ein total verunsichertes Team übernommen", meint Manfred Heck. "Weil sich keiner mehr so richtig traute zu werfen, mussten wir intensives Schusstraining betreiben." Es dauerte ein paar Wochen bis die Truppe wieder neuen Mut fasste. Entscheidender Einfluss war der Wechsel von Marco Barth zur BG Solingen.

"Ich hatte gehört, dass Waltrop den Vertrag mit Marco nicht mehr erfüllen konnte, da habe ich ihn angesprochen", erinnert sich Heck. "Das war ein absoluter Glückgriff."

Im Sommer folgte jedoch erneut die Ernüchterung. Heck, der sich damit abfinden musste, dass Barth die Mannschaft verlassen würde, hatte sich auf den Verbleib von Daniel Walter und Mattheus Kondraciewicz eingestellt. "Dazu wollte Berat Aksangur zurückkehren."

Doch alle Solinger Eigengewächse folgten dem Lockruf der Velbert Baskets. Heck musste reagieren, kümmerte sich um die Verpflichtung von Paul Stando und Fatih Özdemir. Per Zufall kam schließlich der Kontakt zum US-Amerikaner Avery Oliver und damit auch zu Philip Freeman zu Stande.

Heck verfügte also doch wieder über einen guten Kader, musste aber mit anderen Problemen kämpfen. "Viele haben private oder berufliche Verpflichtungen, so dass wir mal sehr gut, mal aber auch nur sehr schlecht trainieren konnten." Den Auftakt machte das Sommertraining in der Walder Jahnkampfbahn. "Das war rückwirkend die beste Entscheidung des Jahres. Von diesen Fitness-Maßnahmen profitieren wir noch immer."

Gute Entwicklungen

Was dann in der Saison passierte, hatte Niemand vorhersehen können. Immer wieder überraschte die BG mit Siegen gegen starke Teams, zweimal sogar gegen den Tabellenführer, enttäuschte jedoch auch mit Niederlagen gegen schwächere Mannschaften. "Insgesamt bin ich aber sehr zufrieden. Wir haben einige gute Entwicklungen gesehen." So haben Dominik Senger und Oliver Habura inzwischen wichtige Rollen übernommen.

Die Rahmenbedingungen waren nicht immer optimal. Philip Freeman spielt fast nur zum Spaß in Solingen, um sich für einen Vertrag bei einer anderen Mannschaft zu empfehlen. "Das geht nicht anders, weil wir mit Avery Oliver schon einen Importspieler finanzieren müssen", erklärt Heck.

Oliver jedoch macht auch Probleme neben dem Feld. Er kommt nicht mit der Entscheidung zurecht, dass Heck ihn ab und an auch auf die Bank setzt. Diese Situation muss der Trainer in den kommenden Wochen zur allgemeinen Zufriedenheit lösen. Er wird auch dabei nicht in Panik geraten.

(RP)
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