Nummer 51 in Arbeit

Der Solinger Sportbund zeichnete Mehrfach-Wiederholer aus, die 25, 30 oder 40 Mal das Sportabzeichen erfolgreich abgelegt haben. Für Kurt Schumacher war es sogar die 50. bestandene Prüfung in Folge.

So unterschiedlich können die Beweggründe sein, das Sportabzeichen zum ersten Mal ablegen zu wollen. Die einen bekommen von den zukünftigen Schwiegereltern auferlegt, sich der Prüfung zu unterziehen – sonst dürfe nicht geheiratet werden. Für die anderen war der Erwerb des Sportabzeichens unmittelbar nach dem Eintritt in den Verein die erste Pflichtaufgabe.

Solche Anekdoten werden gerne erzählt, wenn Jutta Offer, beim Solinger Sportbund ehrenamtlich für die Sportabzeichen-Abnahme zuständig, Mehrfach-Wiederholer einlädt. Doris Bredow, Gundula Matera, Maria Noje-Kollmann (alle 25 Abzeichen), Christiane Merten, Rolf Kremer, Dietmar Scholz (alle 30) und Hans Gassmann (40) wurden mit kleinen Präsenten und besonderen Nadeln für ihren sportlichen Ehrgeiz belohnt.

Für Kurt Schumacher war die Ehrung in kleinem Rahmen bereits die zweite Auszeichnung. Der 69-jährige Solinger hatte schon beim Landessportbund auf der großen Bühne gestanden und Anerkennung für 50 erfolgreich abgelegte Sportabzeichen erfahren. Dass er diese durchgängig – ohne ein Jahr Pause dazwischen – abgelegt hat, darauf ist der ehemalige Leichtathlet besonders stolz.

Dabei hatte Kurt Schumacher als kleiner Junge von seiner Mutter zum Sport getrieben werden müssen. "Als Zwölfjähriger habe ich beim Schlagbaumer TV geturnt", blickt er zurück. Als Schule und Ausbildung mehr Zeit in Anspruch genommen haben, war es damals vorerst vorbei gewesen mit der sportlichen Betätigung. Im Alter von 18 Jahren fand er den Weg zurück und zum Turnerbund. "Und hier war als erstes das Sportabzeichen abzulegen." Der Anfang einer späten Leichtathletik-Karriere, in der Schumacher vor allem in den technischen Disziplinen glänzte. Den Titelgewinn bei der Westdeutschen Meisterschaft im Speerwerfen und seine Bestmarke von 72 Metern bezeichnet er als seine größten sportlichen Erfolge.

Knie schonende Alternativen

Noch heute profitiert Kurt Schumacher von diesen Erfahrungen, auch wenn er zwei der fünf Prüfungsgruppen nicht mehr auf der Laufbahn ablegt. 20 Kilometer Rad fahren hat die Langstrecken ersetzt, der 500 Meter-Sprint per Pedes die 50 Meter zu Fuß. "Das ist einfach schonender fürs Knie." Nur in einer Disziplin hat er jedes Jahr aufs Neue seine Probleme, die er mit vielen anderen Sportabzeichen-Absolventen teilt: "Ich bin halt kein Schwimmer".

Kurt Schumacher, der auch rund 20 Jahre beim Turnerbund Handball gespielt hat und gerne Tennis spielt, hat das Abzeichen Nummer 51 schon in Arbeit. Extra Trainingseinheiten absolviert er dafür nicht, weil das Laufen oder das Rad fahren (seit drei Jahren im Solinger Fahrradtreff) sowieso schon feste Bestandteile seiner sportlichen Woche sind.

(RP)
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