Volleyball Nibbrig ist für die Volleys Gold wert

Solingen · Der Zugang aus Schüttorf ist gut eingeschlagen. Trainer Werscheck lobt den Linkshänder in den höchsten Tönen.

Es war eine ganz besondere Situation für Benny Nibbrig. "Ich war definitiv nervöser als sonst, wollte unbedingt gewinnen, musste aber auch aufpassen nicht zu überdrehen", sagt der 25-Jährige, der seit dieser Saison das Trikot des Zweitliga-Spitzenteams Solingen Volleys trägt, rückblickend auf den aus seiner Sicht perfekten Sonntagnachmittag. Nach drei Auswärtssiegen in Folge hieß der Gegner bei der Heimpremiere in der Wittkulle FC Schüttorf 09. Ausgerechnet Schüttorf. Quasi seit Nibbrig denken kann, war er Mitglied des Sportvereins aus Niedersachsen. Erst schnürte der gebürtige Schüttorfer die Fußballschuhe für den FC, mit 18 Jahren wechselte er in die Volleyball-Abteilung und entwickelte sich zum Stammspieler in der Zweiten Liga.

Vor dieser Saison dann der Wechsel von seinem Heimatklub nach Solingen. "Ich habe eine neue sportliche Herausforderung gesucht", sagt Nibbrig, der in Essen wohnt und dort Bauingenieurwesen studiert. Auch die kürzere Fahrt aus dem Ruhrgebiet ins Bergische sei ein wichtiger Punkt gewesen. "Außerdem wird hier auch auf Beachvolleyball gesetzt. Viele gute Spieler sind hier aktiv", sagt Nibbrig, der den Sommer über im Sand unterwegs ist. So heißt sein aktueller Partner, mit dem er erfolgreich auf der Smart Beach Tour spielte, Christian Gosmann. Mit Thomas Stark bildete er ebenfalls schon ein Duo. Daniel Wernitz, Alexander Walkenhorst, Oliver Gies und Dirk Pietzonka kennt er ebenfalls vom Beachvolleyball und hat mit einigen bereits gemeinsam trainiert.

Nicht zuletzt aber wollten die Volleys den Diagonalangreifer unbedingt verpflichten, verrät Headcoach Bernd Werscheck: "Mit seiner linken Hand ist er unberechenbar. Er ist ein sehr guter Universalspieler, kann diagonal und außen spielen. Es ist ein Traum für jeden Trainer, so einen Spieler in der Mannschaft zu haben." Erst seit zwei Monaten trainiert der 25-Jährige in Solingen, hat in den bislang sieben Spielen aber schon bewiesen, wie wichtig er für die Mannschaft sein kann. Hakte es in der ersten Partie noch ein wenig, punktete er gegen Schüttorf zuverlässig und wurde sogar als bester Spieler seines Teams mit der MVP-Goldmedaille ausgezeichnet. "Es läuft von Spiel zu Spiel besser", sagt Nibbrig. "Ohnehin hatte ich schnell das Gefühl, dass es passt und hatte mir die Eingewöhnung schwieriger vorgestellt." Huib den Boer sei ein hervorragender und erfahrener Zuspieler, die Spielweise vieler anderer kenne er ja bereits aus dem Sand.

Das Ergebnis: Alle Spiele wurden gewonnen. "Wenn alle fit sind, ist es nicht leicht uns zu schlagen", sagt der Mann mit der Nummer 8 selbstbewusst und ergänzt lächelnd: "Das könnte eine sehr schöne Saison werden." Wie schön sie tatsächlich wird, zeigt sich bereits am Wochenende, denn am Sonntag entscheidet sich, ob die Volleys in den DVV-Pokal einziehen und am 11. November erneut einen Erstligisten in der Wittkulle empfangen werden. Dazu müssen sie am Sonntag (16 Uhr) den Zweitliga-Meister der vergangenen Spielzeit, SV Lindow-Gransee, besiegen. "Wir haben so viele Spiele in fremden Hallen erfolgreich hinter uns gebracht - jetzt wollen wir auch die letzte Auswärtshürde meistern und uns und unsere Fans damit belohnen, gegen den TV Rottenburg zu spielen", sagt Werscheck.

Einen Tag zuvor steht aber auch noch der Liga-Alltag auf dem Programm. Gegen die Grizzlys des TSV Giesen (morgen, 20 Uhr) geht es darum, den fünften Sieg im fünften Spiel einzufahren. Allerdings warnt der Trainer: "Wenn das Wort ,Wundertüte' jemals gepasst hat, dann hier. Die haben bislang ihre Heimspiele verloren, dafür aber beim SV Lindow-Gransee gewonnen."

(sbi)
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