Lokalsport Nassenstein, List und Lorenz sind die Trümpfe

Solingen · Beim Abstiegskandidaten ASC 09 Dortmund setzen sich die Drittliga-Handballerinnen des HSV Gräfrath noch mit 38:30 durch

 Franziska List gab auf linksaußen mit sechs Toren ein tolles Comeback bei den HSV-Handballerinnen.

Franziska List gab auf linksaußen mit sechs Toren ein tolles Comeback bei den HSV-Handballerinnen.

Foto: Stephan Köhlen (archiv)

Bis zum 19:21 (37.) aus Gräfrather Sicht musste man sich ernsthafte Sorgen machen. Der haushohe Favorit HSV Gräfrath tat sich in der Drittliga-Partie beim Tabellenvorletzten in Dortmund recht schwer und konnte nur mit allergrößtem Aufwand das Spielgeschehen drehen. Über den 22:22-Ausgleich erzielten die Gäste sechs Tore in Serie und sollten eben genau diesen herausgeworfenen Vorsprung sicher über die Zeit bringen. "Wir haben das dann ganz routiniert und abgezockt zu Ende gespielt", lobte Trainer Alexander Müller seine Mannschaft für eine insgesamt gute Vorstellung im zweiten Spielabschnitt. Denn nach dem 18:18-Pausenstand waren die HSV-Frauen klar spielbestimmend.

In Durchgang eins war das allerdings überhaupt nicht der Fall. In der Abwehr taten sich die Solingerinnen schwer mit dem unorthodox agierenden Kontrahenten. Die Abwehr bekam kaum einen Zugriff auf die Dortmunder Spielerinnen, dazu erwischte Torhüterin Lisa Klanz keinen guten Tag. Bereits nach zehn Minuten folgte der Wechsel, die erfahrene Sabine Nassenstein rückte zwischen die Pfosten. Und dieser Schachzug sollte sich im weiteren Verlauf der Partie auszahlen.

Zwar legten die Gräfrather Frauen meist vor, doch so richtig lösen konnte man sich vom Gegner nicht. "Wir sind mit der Favoritenrolle nicht wirklich zurechtgekommen", musste Müller zugeben. Und doch war Verlass auf die Qualität im eigenen Team, die sich im weiteren Spielverlauf bemerkbar machen sollte.

Nach langer Verletzungspause feierte Franziska List ein tolles Comeback auf Linksaußen. Zwar fehlte der Flügelspielerin noch ein wenig die Bindung zur Mannschaft, doch mit sechs Toren meldete sie sich eindrucksvoll zurück. Melanie Lorenz musste auf der ungewohnten rechten Außenbahn und am Kreis ran, die erfahrene Spielerin nutzte dabei jedoch ihre ganz Routine und steuerte sieben Tore zum Erfolg bei. "Insgesamt war es eine gute Teamleistung. Da hat wieder jede Spielerin ihren Beitrag zu geleistet", erklärte Müller.

Bei der Jahreshauptversammlung des HSV Gräfrath am Freitag standen einige Neuwahlen an, da Andreas Spitzer als erster und Stefan Bögel als zweiter Vorsitzender für eine weitere Kandidatur nicht zur Verfügung standen. "Wir bleiben dem Verein aber in anderen Funktionen erhalten", kündigte Spitzer an. In einem sehr harmonischen Rahmen - der Vorstand wurde ohne Gegenstimme gewählt - bekleidet Stefan Clauberg ab sofort das höchste Amt im Verein. Seine Stellvertreterin wird Julia Spitzer sein. Den Posten des Geschäftsführers übernimmt Jochen Röltgen, Kassierer wird Christian Püttbach sein und Jugendwart bleibt Wolfgang Klein. "Die Aufgaben im Verein bleiben bei fünf Damen- und einer Herrenmannschaften sowie 17 Jugendmannschaften weiterhin sehr vielfältig. Aktuell befindet sich der Verein auf der Suche nach einem neuen Trainer für die Oberliga- und Verbandsliga-Mannschaft", sagte Spitzer in seinem letzten Statement als Offizieller.

(lhep)
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