Volleyball Nach der Diagnose atmete Windscheif auf

Solingen · In seinem letzten Saisonspiel für die Solingen Volleys war der Zweitliga-Akteur umgeknickt. Die Gefahr war groß, dass er fast die gesamte Weltcup-Saison im Sand verpassen würde – die Verletzung entpuppte sich jedoch nur als Kapselriss.

Was tatsächlich passiert ist, kann Stefan Windscheif nicht erklären. Nur, dass er unglücklich aufgekommen und umgeknickt war. Sein persönlicher Saisonabschluss bei den Solingen Volleys hat somit lediglich einen Ballwechsel gedauert. Den Rest der Heimpartie gegen das Volleyball-Internat Frankfurt verfolgte der Außenangreifer erst auf dem Boden liegend und schließlich in der Kabine. Über das Geschenk, mit dem er in den Sand verabschiedet werden sollte, konnte er sich nicht so freuen, als wenn es mit Applaus der Fans kombiniert worden wäre.

"Ich hatte schon das Schlimmste befürchtet", gibt Stefan Windscheif zu. Je nach Schwere der Verletzung hätte der Außenangreifer fast die gesamte Beachvolleyball-Saison abhaken können. Die Diagnose nach der MRT-Untersuchung sorgte für Erleichterung: Lediglich vier Wochen wird der 25-Jährige mit einem Kapselriss vermutlich ausfallen und damit bereits nach dem Weltcup-Auftakt in China wieder an die Seite von Sebastian Dollinger rücken können. Der nutzt indes Windscheifs Zwangspause, um einmal mit seinem Bruder Armin im Sand anzutreten.

Nach dem so erfolgreich verlaufenen Beach-Jahr 2013 hatten Stefan Windscheif und Sebastian Dollinger an die Ergebnisse des Vorjahres anknüpfen wollen. Als zweitbestes deutsches Duo hinter Jonathan Erdmann und Kay Matysik (Berlin) rangierten sie in der abschließenden Weltrangliste auf Position 13. "Wir wollen uns weiter verbessern und bei den großen Meisterschaften jeweils möglichst weit kommen." Mit den Welt- und Europameisterschaften in Stare Jablonki (Polen) und Klagenfurt (Österreich) sowie den nationalen Titelkämpfen in Timmendorfer Strand hat das Jahr gleich drei Höhepunkte zu bieten. "Dafür haben wir in diesem Winter fast doppelt so viel trainiert wie im Vorjahr." Der Wahl-Kölner war dafür mit seinem Partner oft in Hamburg und gut zwei Wochen auf Fuerteventura.

Mit den Meisterschaftsspielen der Solingen Volleys hat der Vorbereitungsplan kaum kollidiert. Stefan Windscheif hat stets möglich gemacht, was möglich war und gehörte fast an jedem Spieltag zum Stammpersonal des Zweitligisten. "Es macht so viel Spaß, mit dieser Mannschaft in diesem Umfeld vor diesen Zuschauern zu spielen." Daher stehe der Jura-Student so oft es geht in der Zweiten Liga auf der Platte. Im Gegensatz zu Sebastian Fuchs und Julius Brink sowie Alexander Walkenhorst, die drei weiteren Weltklasse-Volleyballer im Solinger Kader, genießt Windscheif deutlich mehr Freiheiten, seine Aktivitäten neben dem Beachvolleyball gestalten zu können. Und weil er im Gegenzug die Bedingungen bei den Solingen Volleys zu schätzen weiß, könnte sich der Außenangreifer gut vorstellen, auch weiterhin hier zu spielen – trotz einiger Angebote anderer Clubs: "In keinem anderen Verein lassen sich Halle und Sand so gut kombinieren."

2. Volleyball-Bundesliga: TSGL Schöneiche – Solingen Volleys (Samstag, 19 Uhr).

(RP)
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