Eishockey Mülstroh soll Bergisch Land stabilisieren
Solingen · Der 37-Jährige kehrt als Trainer zum Regionalligisten zurück, sein Assistent ist Eishockey-Legende Uli Rudel.
Entspannt schaut sich Jörg Mülstroh das letzte Saisonspiel des EC Bergisch Land gegen die Soester EG an. Am Klassenerhalt besteht nach dem 11:1-Erfolg in Soest und dem dadurch entstandenen Zehn-Tore-Polster in der Regionalliga-Relegation schließlich kein Zweifel mehr. "Ich weiß, auf was ich mich einlasse", sagt der zukünftige Trainer des Solinger Eishockeyteams. "Es ist auch nicht das erste Spiel, das ich mir in dieser Saison anschaue."
Die Defizite liegen für den 37-Jährigen auf der Hand: "Die Spielweise muss konstanter werden. Ich habe den Eindruck, dass die Mannschaft zu schnell einbricht. Wir müssen gucken, wie wir das stabilisieren können." Mit "wir" meint Mülstroh auch seinen prominenten Co-Trainer. Eishockey-Legende Uli Rudel steht dem Coach zur Seite. "Wir wollten immer mal etwas zusammen machen. Jetzt ist es soweit." Der 71-jährige Rudel ist in Solingen kein Unbekannter. In den 80er Jahren führte er den damaligen Solinger Schlittschuh-Club bis in die 2. Bundesliga.
Gemeinsam beginnt das Trainergespann nun mit den Planungen für die kommende Saison. "Ich bin sehr für eine flache Hierarchie und eine ausgeglichene Mannschaft ohne große Stars", verrät Mülstroh seine Philosophie. Der jetzige Kader kommt ihm deshalb bereits entgegen, zumal die ersten beiden Reihen recht stark sind und die Teamchemie trotz der durchwachsenen Saison immer in Ordnung gewesen ist. "Grundsätzlich bekommt jeder die Chance, beim ECBL weiterzuspielen", erläutert der Trainer. "Aber ich bin natürlich auch an Neuzugängen dran."
In Solingen kennt sich Jörg Mülstroh schon aus. In der Saison 2007/08 hat er die Bergischen betreut und sein Engagement nur aufgegeben, weil er in Österreich als Hotel-Betriebswirt eine gutes Arbeitsangebot hatte. "Deshalb kenne ich ja auch schon einige von den Jungs." Mülstroh wird seine Arbeit mit sofortiger Wirkung aufnehmen. Gemeinsam mit dem bisherigen Coach Olaf Serfling leitet der 37-Jährige an den kommenden beiden Mittwochen bereits das Training.
Ob daran aber noch die gesamte Mannschaft teilnehmen wird? Die Saison ist schließlich beendet. Mit dem 6:5-Erfolg gegen Soest besiegelte der EC Bergisch Land den Verbleib in der Regionalliga. "Es war ein schöner Abschluss", meinte Trainer Olaf Serfling. "Die Jungs haben noch mal alles gegeben, um sich mit einem Erfolg zu verabschieden." Drei Tore gingen auf das Konto von Marvin Wintgen, zwei auf das von Nico Rosewe, und Robin Arnold war ein Mal erfolgreich.
Nach der Partie übergab Serfling symbolisch an seinen Nachfolger. "Es war eine nette Verabschiedung", freute sich der Coach, der sich zukünftig wieder ausschließlich auf seine Arbeit im Nachwuchsbereich konzentrieren möchte. "Ich hoffe, ich muss nicht allzu bald wieder einspringen, weil bei der Ersten Not am Mann ist." Das hatte er in dieser Spielzeit nach dem Aus von Igor Alexandrov schon tun müssen.
