Motorsport Motivation ist zurück

Nach einer frustrierenden Saison in der Internationalen Deutschen Motorrad-Meisterschaft hatte Philipp Hafeneger jedes Angebot ganz genau geprüft, um sich schließlich als Fahrer zurückzuziehen. Und dann kam BMW.

Philipp Hafeneger war konsequent gewesen. Nach dem Motto "Wenn ich etwas mache, dann mache ich es nur noch richtig" hatte der 26-Jährige als Folge einer frustrierende Saison in der Internationalen Deutschen Motorrad-Meisterschaft (IDM) "Nein" gesagt zu einem Angebot, mit dem er nicht hundertprozentig zufrieden gewesen war. "Noch so eine Horror-Saison wollte ich mich mir nicht antun". Somit hatte Philipp Hafeneger vor, sich in diesem Jahr nur noch bei den von ihm organisierten Renntrainings auf den Hockenheim- oder Sachsenring zu begeben. Die Suche nach einem neuen Rennstall hatte er aufgegeben.

Der Solinger war derart entschlossen, eine sportliche Pause einzulegen, dass er am Silvesterabend beschloss, sich einen Hund ins Haus zu holen. Als Labrador-Hündin "Emily" eingezogen war, kehrte Philipp Hafenegers sportliche Motivation mit nur einem Anruf zurück. Kurzfristig hatte sich BMW entschlossen, ein zweites, eigenständiges Team in der Superbike-Klasse der IDM starten zu lassen und war deswegen an Benny Wilbers herangetreten. An den Mann also, dessen Angebot Philipp Hafeneger im Dezember noch ausgeschlagen hatte. "Glücklicherweise hatte sich Benny Wilbers an unsere Absprache gehalten, nur mit mir als Fahrer antreten zu wollen, und hatte damals als Konsequenz Suzuki ebenfalls abgesagt", sagt Hafeneger, der mit Wilbers auch in anderen Bereichen als Testfahrer und bei seinen Renntrainings eng zusammenarbeitet.

Philipp Hagener konnte sein Glück kaum fassen, dass der bayrische Motorrad-Hersteller ihm sowie seinen beiden Teamkollegen Ireneusz Sikora (Mikolow) und Rosivall Agoston (Ungarn) eine BMW S 1000 RR und auch ein Mechaniker-Team zur Verfügung stellt. Die Fachleute vom Fahrwerk-Produzenten Wilbers können sich damit in dieser IDM-Saison voll auf den Bereich konzentrieren, den sie von Hause aus beherrschen. "Das war meine Wunschvorstellung gewesen." Hafeneger blieb allerdings skeptisch und wollte das alles erst glauben, "wenn ich das Motorrad wirklich sehe".

Erste Tests in Valencia

Seit voriger Woche ist Hafenegers Start bei den Internationalen Deutschen Meisterschaften im neu aufgestellten "Wilbers-Witec-BMW-Racing"-Team offiziell. Zwei Tage lange testete das Trio im spanischen Valencia, um sich mit der mehr als 200 PS starken Maschine anzufreunden. "Wir haben noch fünf Testtage vor uns, werden damit im Vergleich zu den Spitzenteams beim Saisonauftakt Ende April noch zwei, drei Rennen benötigen, um ganz vorne mitfahren zu können." Hafeneger ist zuversichtlich – nicht zuletzt, weil er in Valencia im direkten BMW-Vergleich mit dem Superbike-Konkurrenten Barry Veneman (Belgien) nur ein Sekunde pro Runde langsamer war.

(RP)
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