Basketball Moralische Sieger
Sie haben erneut alles gegeben. Sie haben erneut doch verloren. Doch diesmal hatten die Basketballer der BG Solingen kaum eine andere Chance. Die Schiedsrichter waren schlicht nicht in der Lage, die Begegnung gegen die Telekom Baskets Bonn auf einem neutral fairen Niveau zu pfeifen.
Viel enttäuschender hätte die Saison nach dem Aufstieg in die 2. Regionalliga für die BG Solingen nicht beginnen können. Die Mannschaft gibt Woche für Woche alles, geht jedoch regelmäßig als Verlierer vom Platz. Gegen die technisch klar überlegene Reserve der Telekom Baskets Bonn hatten die Solinger Basketballer dennoch eine Chance.
Der große Coup blieb den Gastgebern jedoch verwehrt. Nicht, weil Bonn am Ende einen Gang zugelegt hat oder die Solinger eingebrochen sind, sondern, weil vor allem in den letzten Minuten der Begegnung nur zwei Akteure im Mittelpunkt standen – die Unparteiischen. Sie verhängten insgesamt fünf Technische Fouls gegen das Team von Trainer Joachim Wein und beraubten es so jeder Sieg-Chance.
Emotional war es zugegangen während den 40 überwiegend dramatischen Minuten. Dass sich in solchen Partien nicht alle Spieler immer völlig unter Kontrolle haben, ist normal. Dass es auch auf der Bank hektisch wird, weiß jeder, der BG-Coach Joachim Wein schon einmal in Aktion gesehen hat. Die Solinger boten ihre stärkste Saison-Leistung. Aggressiv und offensiv verteidigte die Truppe fast während der gesamten Partie, im Angriff zeigten Spielmacher Benjamin Dimsic und Co. immer wieder gute Vorstellungen.
Wäre die Begegnung nicht von Markus Fleischer und Christian Dybowski gepfiffen worden, hätten schließlich wohl die stärkeren Nerven und die Abgebrühtheit von der Freiwurf-Linie entschieden. So jedoch befanden sich die Hausherren im Nachteil. Während die Gäste immer wieder Schrittfehler machten, die nur hin und wieder geahndet wurden, konnte sich die BG fast gar nichts erlauben.
Vergleichsweise harmlose Kommentare oder Gesten, die Pfiffe der Unparteiischen forderten oder in Frage stellten, resultierten in Technischen Fouls gegen die Solinger. Die Folge: zwei Freiwürfe und Ballbesitz für den Gegner. Dass keine Mannschaft einen solchen Nachteil in einer knappen Partie wie dieser fünf Mal übersteht, versteht sich von selbst. Als Joachim Wein in der letzten Minute seinen Spieler Bastian Brangs ansprach und auch hierfür mit einem Technischen Foul bestraft wurde, verließ Wein aus Gründen des Selbstschutzes die Halle. Der Trainer fühlte sich richtig verschaukelt.
Die BG-Basketballer mussten sich nur einen Vorwurf gefallen lassen: Warum gestikulieren und fragen, wenn die Schiedsrichter ihre Pfeifen nicht unter Kontrolle haben? Bei vielen Entscheidungen jedoch fällt es Jedem schwer, locker zu bleiben. Ohne Unparteiische jedenfalls wäre es in dieser Partie fairer zugegangen.
