Fußball Mitten hinein ins Glück

Nach dem Abpfiff der Oberliga-Partie der Union gegen Rot-Weiß Oberhausen waren sich die Trainer beider Vereine einig: Dieses packende Spiel wird als Klassiker in die Geschichte der Clubs eingehen. Von Seiten der Ohligser auch, weil sie den Tabellenführer mit 3:0 nach Hause schickten.

„So ein Spiel gibt es nur alle zehn bis 15 Jahre“, erklärte Oberhausens Trainer Hans-Günter Bruns. „Und solch eine Partie, in der alles drin war, was das Herz eines jeden Fußball-Fans begeistern würde, haben die Zuschauer gesehen.“ Natürlich waren alle für Oberhausen schlagenden Herzen nach dem Abpfiff nicht ganz so glücklich, musste sich der Tabellenführer doch einer aufopferungsvoll kämpfenden, die gute Leistung gegen Velbert (1:1) noch toppenden Solinger Mannschaft beugen. Und auch die Höhe des Ergebnisses ging in Ordnung, denn zwar war Oberhausen über 90 Minuten spielerisch deutlich überlegen, doch klare Tormöglichkeiten konnte sich der Kultclub aus dem Ruhrgebiet im Laufe der gesamten Partie nur zwei herausspielen. Dagegen durften sich Harald Becker und Eddy Malura über die eigene Traumquote freuen: „Das war sensationell. Wir haben fünf Möglichkeiten und machen daraus drei Tore.“ Zudem habe man eben auch nur ganz wenig zugelassen.

Schwieriger Platz

Bruns reklamierte, dass seine Mannschaft gegen „super kämpfende Solinger“ auf dem „schwierigen Platz“ nur versucht haben, Fußball zu spielen. Und das war auf dem tiefen und holprigen Geläuf das falsche Mittel. Wie so ein Boden bespielt werden musste, demonstrierten die wiedererstarkten Solinger vom Anpfiff an eindrucksvoll. Zwar traf die Phrase „über den Kampf zum Spiel“ nicht so richtig zu – „ein Spiel machen, können wir immer noch nicht“, so Becker –, doch dafür galt der Satz „über den Kampf zur Torchance“. So ging dem Heber von Erkan Ari zur Solinger Führung (12.) ein Fehlpass von Tim Reichert voraus, den der erneut als „hängende Spitze“ agierende Youngster abgezockt verwertete.

Am zweiten Union-Treffer hatte dann der holprige Boden maßgeblichen Anteil – ein als Flanke gedachter Ball von Michele Fasanelli wurde zum unfreiwilligen Torschuss mitten hinein ins Glück. RWO-Keeper Christoph Semmler hatte in Erwartung einer Hereingabe sein Tor verlassen.

Wer gedacht hatte, dass der Tabellenführer nach der Pause das Tempo anziehen würde, sah sich getäuscht. Weiterhin recht behäbig, um nicht zu sagen überheblich, versuchten die Gäste, sich Möglichkeiten herauszuspielen. Doch angesichts einer sicher stehenden Union-Defensive wurde es für Torhüter Tim Nixdorff nur noch einmal gefährlich – bei einem Schuss von Mike Terranova (71.), der aber sein Ziel weit verfehlte.

Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 3:0 für die Union, denn in der 65. Minute hatte Michael Kyei einen blitzsauberen Konter über Stefan Osman und Adnan Gashi zum 3:0 abgeschlossen.

(RP)
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