Volleyball Mit Leidenschaft und Finesse

Volleyball · Beim 3:1-Erfolg der Solingen TSG Volleys gegen den Erstliga-Absteiger RWE Volleys Bottrop zeigte der Zweitligist eine aufstiegsreife Vorstellung. Der ansonsten so besonnene TSG-Trainer Helmut Weissenbach ging im Spitzenspiel völlig aus sich heraus.

 Emotionen pur im Zweitliga-Spitzenspiel: Toni Mester und Oliver Staab (v.r.) bejubeln einen gelungen Block auf ihre Art und Weise.

Emotionen pur im Zweitliga-Spitzenspiel: Toni Mester und Oliver Staab (v.r.) bejubeln einen gelungen Block auf ihre Art und Weise.

Foto: Stephan Köhlen

Es waren die außergewöhnlichen Momente eines intensiven Schlagabtausches, die Helmut Weissenbach zu Jubelstürmen hingerissen haben. Wann hat man den sonst so besonnenen Sportlichen Leiter der Solingen Volleys schon einmal bei Freudentänzen vor der Tribüne oder beim Abklatschen seiner Spieler gesehen? In der Regel steht er ruhig am Spielfeldrand und kommentiert sachlich analytisch den Auftritt seines Teams. Die Kombination aus Leidenschaft und Finesse lebte er seiner Mannschaft ganz besonders in den ersten beiden Sätzen des Spitzenspiels gegen die RWE Volleys Bottrop vor.

Ein erster Wachmacher war der Doppelblock von Toni Mester und Marten Weßel zum 11:8-Punktgewinn im ersten Durchgang. Weissenbach stand direkt daneben, ballte die Fäuste und forderte das Publikum zum Anfeuern auf. Der Funke der Begeisterung schwappte über und die Sporthalle der Friedrich-Albert-Lange-Schule bebte. Eine Aufschlagserie von Stefan Windscheif mit Schlägen auf die Bottroper Schnittstellen ließ die TSG Volleys auf 15:8 davonziehen.

Der zweite Höhepunkt folgte zum Ende des zweiten Satzes. Nach neun Netzüberquerungen mit hochwertigen Abwehraktionen der Gastgeber beendete der effektive Diagonalangreifer Oliver Staab den ewigen Ballwechsel mit einem Schlag am Block vorbei. Beim 23:16 war die Halle abermals aus dem Häuschen — Helmut Weissenbach genauso. Der Gewinn der beiden ersten Sätze mit jeweils 25:19 zur glatten 2:0-Führung ließ das fachkundige Publikum in der Pause von einem sicheren Sieg sprechen.

Da wurde nur die Rechnung ohne den Erstliga-Absteiger gemacht. Der Spitzenreiter hielt den gesamten Satz offen. Trainer Goran Aleksov konnte nun auf das konstante Zuspiel von Jozef Janosik bauen. Dieser setzte seine Mitspieler immer besser ein, die Volleys hingegen agierten am Ende glücklos. Das 23:25 schien ihnen einen Knacks zu geben. Im vierten Durchgang kam Bottrop immer besser ins Spiel. Spätestens nach einer langen Aufschlagserie des Diagonalspielers Miroslaw Jakubov zur 15:7-Führung klangen die Alarmglocken.

Thomas Güßgen und Daniel Wernitz kamen für Windscheif und Staab ins Spiel und schafften mit dem zuvor eingewechselten Spielmacher Mats Gerhard die Wende. Beim 20:20 war das Spiel wieder offen. Kurz zuvor waren Staab und Windscheif zurückgekehrt. Die Solinger ließen sich nun nicht mehr beirren. Marten Weßel behielt es sich vor, die beiden letzten Punkte zum 25:22 zu machen.

(ham)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort