Baseball Mit Helmig ist noch eine Rechnung offen

Solingen · Dominik Wulf hat in seiner Baseball-Karriere fast alles erreicht. Doch ein Erfolg fehlt ihm. Der Alligators-Veteran hat noch nie ein von Martin Helmig trainiertes Team in den Playoffs geschlagen. Jetzt hat er zum achten Mal die Chance.

Eigentlich hatte sich Dominik Wulf zum Rücktritt entschlossen. Mit der Finalniederlage im fünften Spiel um die Deutsche Meisterschaft gegen die Regensburg Legionäre 2013, schien die Karriere des Alligators-Leistungsträgers beendet zu sein. Enttäuscht saß Dominik Wulf damals auf der Bank und deutete schon an: "Ich kann es eigentlich nicht auf mir sitzen lassen, dass ich Martin Helmig in einer Playoff-Serie nie geschlagen habe."

Tatsächlich konnte Wulf nicht lange ohne Baseball leben und kehrte zu Beginn dieser Spielzeit in den Kader der Solingen Alligators zurück - weil er es zu sehr vermisste. Und jetzt, etwa vier Monate später, hat der 32-Jährige die Chance, mit Martin Helmig eine Rechnung zu begleichen. Sieben Mal ist Dominik Wulf in seiner Laufbahn mit den Cologne Dogders oder den Solingen Alligators auf von Martin Helmig trainierte Mannschaften getroffen. Sieben Mal zog er den Kürzeren. "Ob es die Paderborn Untouchables oder Regensburg Legionäre waren, Martin hat es immer geschafft, dass seine Teams zum richtigen Zeitpunkt auf der Höhe waren", erläutert der Düsseldorfer.

Alles fing nach dem Jahrtausendwechsel an. "Wir haben mit den Dodgers die Liga dominiert", erinnert sich Wulf "Aber als wir dann im Finale auf die Untouchables getroffen sind, haben sie uns einfach besiegt." Der Respekt vor der Trainerlegende ist groß. "Ein Mal kam er zu mir, nachdem ich mit den Alligators gerade zwei Mal gegen seine Mannschaft gewonnen hatte, und sagte zu mir: 'Gutes Spiel, aber das war noch nicht die Meisterschaft'. Und genaus das ist es. In den Playoffs hat er den Spieß immer umgedreht."

In der morgen beginnenden Halbfinaleserie hat Wulf zum achten Mal die Chance, die Geschichte zu ändern und gegen den Trainerfuchs der Regensburg Legionäre zu gewinnen. "Ich will es unbedingt schaffen. Es fehlt einfach in meiner Vita." Von einer Verletzung lässt sich der schlaggewaltige Spieler nicht aufhalten. Bei den Haar Disciples hat er sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen. Nach kurzer Pause ist der Nationalspieler nun wieder fit. "Ich will nicht zu viel riskieren", meint der Baseballer. "Deshalb werde ich nicht im Feld spielen, sondern nur am Schlag antreten."

Organisatorisch einfach war die Rückkehr für Dominik Wulf in den Alligators-Kader nicht. Als Assistenzarzt auf der Kinder-Intensivstation der Uniklinik Düsseldorf muss der Sportler regelmäßig am Wochenende arbeiten. "Deshalb wäre ich bei den Spielen drei und vier gegen die Haar Disciples auch nicht dabei gewesen, wenn ich fit gewesen wäre." Es ist ihm aber gelungen, sich alle Halbfinal-Termine sowie die Zeiten für die potenziellen Finalspiele frei zu halten. "Ich muss meinem Arbeitgeber danken. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ich auch sportlich unterstützt werde. Wobei mein Dienstplan um die Spiele herum natürlich intensiv ist", sagt Wulf. Deshalb möchte er sich auch noch nicht festlegen, wie es in der kommenden Saison weitergeht.

(trd)
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