Volleyball Mit Gies haben die Volleys einen "Macher"

Solingen · Der 29-Jährige wurde vor dieser Zweitligasaison vom Rumelner TV geholt und macht nun als Co-Trainer und Spieler eine gute Figur.

 Oliver Gies ist der spielende Co-Trainer der Volleys. Das macht er so überzeugend, dass er zweimal in Folge "Mann des Spiels" wurde.

Oliver Gies ist der spielende Co-Trainer der Volleys. Das macht er so überzeugend, dass er zweimal in Folge "Mann des Spiels" wurde.

Foto: Stephan Köhlen (Archiv)

"So lange es den Rumelner TV gibt, sehen wir uns nur als Gegner." Diesen Satz hatte Oliver Gies, heute spielender Co-Trainer der Solingen Volleys, immer wieder zu Helmut Weissenbach gesagt, wenn sich beide mal über den Weg liefen. Doch in diesem Jahr zog Rumeln seine Mannschaft aus der 2. Liga zurück - und so war der Weg frei für den Volleys-Manager. "Uns war wichtig, einen Macher nach Solingen zu holen", sagt Weissenbach. Mehrere Modelle wurden besprochen: Gies als Trainer, Co-Trainer oder Spieler? Letztendlich ist es der spielende Co-Trainer geworden. "Ich bin einfach noch zu gerne auf dem Feld und möchte nicht nur an der Seitenlinie stehen", sagt der 29-Jährige. Deshalb passe es mit Bernd Werscheck als Headcoach perfekt. Gies: "Es ist genauso, wie ich es mir vorgestellt habe. Und das Umfeld in Solingen stimmt auch."

Gies hat sich dem Volleyball verschrieben: als Spieler und als Trainer. Derzeit trainiert er dreimal wöchentlich in Solingen und betreut an zwei Abenden die Volleyball-Mannschaft der International School of Düsseldorf. Schon mit fünf Jahren folgte er seinem Papa Freddy, der auch jahrelang sein Trainer war, in die Halle. Natürlich zu seinem Heimatverein Rumelner TV. Mit 16 Jahren ging es für zwei Jahre ins Volleyball-Internat nach Frankfurt. "Das war eine tolle Zeit", sagt Gies, der prominente Mitschüler hatte: "Da es im Internat viele Sportarten gibt, habe ich dort zum Beispiel auch die Hammerwerferin Betty Heidler und die Hochspringerin Ariane Friedrich kennengelernt." Für ihn folgten Volleyball-Erstligastationen in Moers, Rottenburg, Eltmann und Wuppertal. Danach entschied sich Gies dafür, seine Zeit als Profi zu beenden und kehrte 2010 nach Rumeln in die 2. Liga zurück. Nun wohnt er in Duisburg und studiert in Wuppertal Mathe, Deutsch und Geografie auf Lehramt, um Grundschullehrer zu werden.

Seine größten Erfolge feierte Gies gleich zu Beginn seiner Zeit beim Moerser SC: Platz drei in der Liga 2005 und das Pokal-Finale 2006. "Wir haben vor 11 110 Zuschauern im Gerry-Weber-Stadion in Halle/Westfalen gespielt - das werde ich nie vergessen", schwärmt der Außenangreifer. Das Resultat - ein 0:3 gegen die Übermannschaft des VfB Friedrichshafen - war da nur zweitrangig. "Aber es gibt ja am Dienstag die Gelegenheit zur Revanche", sagt Gies und lacht. Denn dann kommt der Rekordmeister und -pokalsieger zum DVV-Achtelfinale nach Solingen. Gies ergänzt ernsthaft: "Wenn wir einen Satz gewinnen würden, wäre das eine absolute Sensation."

Dabei präsentieren sich die Volleys in den vergangenen Spielen immer besser und eingespielter. So steht Gies in der Annahme oft mit Tom Weber und Daniel Wernitz auf dem Feld - keiner hat je mit dem anderen zusammengespielt. "Wir sind aber auf einem guten Weg. Man weiß immer besser, was der andere wann macht", sagt der Volleys-Kapitän. "Wir kommunizieren als Team viel und helfen uns gegenseitig." Der Lohn sind nicht nur vier Siege in Folge, sondern auch die Auszeichnung zum "Mann des Spiels" nach jeder Partie. Diese hat Gies zweimal in Folge kassiert: "Es ist natürlich toll, vom gegnerischen Trainer als wertvollster Spieler prämiert zu werden, aber das wichtigste ist, dass wir gewinnen."

(sbi)
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