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Handball Mit angezogener Handbremse

Der Bergische HC hat sich gestern Abend bei der HSG Frankfurt schwerer getan als notwendig. Der Tabellenführer der 2. Handball-Bundesliga Süd gewann zwar mit 38:27 (19:11), ließ aber einen deutlich höheren Erfolg liegen.

Es ist wenig motivierend, wenn der Hallensprecher der Gastgeber eine 30:35-Niederlage aus dem Hinspiel als achtbares Ergebnis anpreist und in gleichem Atemzug spekuliert, wie hoch die Schlappe wohl diesmal ausfallen werde. Nach den jüngsten erfolglosen Auftritten der von Verletzungen und namhaften Abgängen gebeutelten HSG Frankfurt RheinMain schien die gestrige Begegnung in der 2. Handball-Bundesliga gegen den Bergischen HC von der Papierform her auf ein ungleiches Duell hinauszulaufen. Die Anhänger des hessischen Fusionsclubs jedenfalls bemühten sich nicht, den Außenseiter zur großen Überraschung nach vorne zu treiben. Für Stimmung in der Kreissporthalle von Kriftel sorgten ausschließlich die rund 130 mitgereisten Fans des Tabellenführers. Durchaus berechtigt stimmten die Mitglieder des BHC-Fanclubs Mitte der ersten Hälfte an: "Ohne uns wär' hier gar nix los".

Die Rolle des Favoriten allerdings behagte den Bergischen anfangs gar nicht. Zwei schnelle Treffer von Kristoffer Moen und Jiri Vitek sowie anfängerhafte Ballverluste des Gegners vermittelten den Eindruck, dass es in den folgenden 58 Minuten so locker, leicht weitergehen könnte. So fehlte vielen Aktionen die Konsequenz. Pässe an den Kreis wurden lediglich aus dem Handgelenk angesetzt – und abgefangen. In der Abwehr packten die Löwen nicht so zu, wie es eigentlich erforderlich gewesen wäre. Demnach streuten die aufopferungsvoll kämpfenden HSG-Youngster immer wieder den einen oder anderen Treffer aus dem Rückraum ein. Nach 20 Minuten betrug der Vorsprung der Gäste überschaubare vier Treffer (11:7).

Dann machte der Tabellenführer ernst. Zumindest für sechs Minuten, in denen jeder Fehler der Hessen ausgenutzt wurde. Lediglich unterbrochen vom 8:13 durch Sebastian Frieman schraubten Kenneth Klev, Jens Reinarz (2), Hendrik Pekeler, Jan Behr und Tim Henkel die Partie mit sechs Treffern in die erwarteten Bahnen (17:8).

Nach dem Seitenwechsel schickte Löwen-Coach HaDe Schmitz eine auf mehreren Positionen veränderte Sieben aufs Feld. Und die Dinge wiederholten sich. Mit angezogener Handbremse hatten die Bergischen gegen die frech agierenden Hessen immer wieder das Nachsehen. Als Benedikt Seeger sogar einen Kempa-Trick aus dem Hut zauberte, platzte nicht nur den Fans den Kragen. Das "Habt Ihr keinen Bock mehr?" von den Rängen hatte sich ähnlich auch HaDe Schmitz gedacht. In einer Auszeit steuerte der Trainer dagegen, dass sich der Spitzenreiter womöglich noch blamieren würde. Die Mannschaft hat auf ihn gehört. Der Rest war solider Handball und ein ungefährdeter 38:27-Auswärtserfolg.

(RP)
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