Baseball Mausetote Alligators

Baseball · Der Traum vom ersten Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft seit 2006 ist fast vorbei. Die Solingen Alligators fanden in den Werfern der Regensburg Legionäre ihre Meister und hatten deshalb bei den 3:7- und 2:5-Niederlagen keine Chance. Jetzt hilft nur noch ein Baseball-Wunder.

 Dominik Wulf (l.) war mit drei Treffern zwar noch der beste Alligators-Schlagmann, doch dass die Regensburg Legionäre den Solingern einen Schritt voraus waren, gehörte zu den Konstanten des Wochenendes.

Dominik Wulf (l.) war mit drei Treffern zwar noch der beste Alligators-Schlagmann, doch dass die Regensburg Legionäre den Solingern einen Schritt voraus waren, gehörte zu den Konstanten des Wochenendes.

Foto: Gregor Eisenhuth

17 Durchgänge standen die Alligators den vermeintlich besten Werfern gegenüber, die sie in dieser Saison gesehen haben. In acht Innings gegen Mike Bolsenbroek schafften es die Solinger Baseballer nicht ein Mal auf die zweite Base. Das wegen des Wetters von Samstag auf Sonntag verschobenen zweite Duell verloren die Alligators gegen Justin Kuehn, der die Solinger Schlagleute während des kompletten Duells dominierte.

Den Regensburg Legionären genügt damit im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft noch ein Sieg, um souverän ins Finale einzuziehen. Die Alligators hingegen wirken Mausetod.

Nur ein Mal hatten die Solinger die Möglichkeit, ins zweite Spiel zurückzufinden. Im fünften Durchgang stand es 0:3, als sich Florian Götze bei einem Aus auf der ersten Base befand. Julian Steinberg setzte die Regensburger mit einem Bunt, also einem kurzen vom Schläger nur abtropfenden Ball, unter Druck.

Während Götze sicher die zweite Base erreichte, legte Steinberg einen Sprint ein und hoffte auf Regensburger Fehler. Tatsächlich rutschte Kuehn bei der Aufnahme des Balles aus und musste auf dem Boden kniend in Richtung der ersten Base werfen. Der Wurf war zu unpräzise und landete letztlich sogar auf dem Boden. Der Unparteiische hatte dies allerdings nicht gesehen und gab Steinberg aus.

Da die Situation für alle klar war, folgten freilich Proteste der Alligators. Die Fehlentscheidung blieb aber bestehen, weil auch die anderen beiden Offiziellen, die das Geschehen ebenfalls hätten beobachten können, sich nicht dazu durchrangen, den Fauxpas richtigzustellen.

Ob die Alligators mit zwei Läufern bei einem Aus zum Ausgleich gekommen wären, ist fraglich, doch Chris Beck legte einen wichtigen Treffer hinterher. Dieser bedeutete den 1:3-Anschluss. Kurz darauf war der Abschnitt vorbei.

Je länger die zweite Partie andauerte, umso frustrierter wirkten die Alligators. Vor allem, wenn Regensburg am Schlag war, schienen die Solinger nicht mehr an eine Wendung des Geschehens zu glauben. Zum Beispiel ertönte nicht die obligatorische, laute akustische Warnung aus dem Dugout, wenn ein Legionäre-Läufer die zweite Base stehlen wollte.

Perfekt wäre gut genug gewesen

Defensiv und auf dem Wurfhügel präsentierten sich die Alligators ordentlich, aber nicht perfekt. Zwei Mal zeigte Florian Götze im Center Field leichte Unsicherheiten. Außerdem misslang der Mannschaft ein wichtiges Aus an der zweiten Base, was die Gäste letztlich mit den ersten beiden Zählern der Partie bestraften.

Werfer J.D. Scholten zeigte eine solide Leistung. Um Regensburg zu besiegen, wäre jedoch in allen Bereichen eine überragende Leistung notwendig gewesen.

(trd)
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