Lotteriespiel Zuschauer

Der Unsicherheitsfaktor beim Fusionsprojekt Bergischer HC bleiben die Zuschauer. Die Zahl der Fans, die den Handball-Zweitligisten zum Saisonauftakt begleiteten, war übersichtlich. Wie viele kommen am Samstag?

Der Unsicherheitsfaktor beim Fusionsprojekt Bergischer HC bleiben die Zuschauer. Die Zahl der Fans, die den Handball-Zweitligisten zum Saisonauftakt begleiteten, war übersichtlich. Wie viele kommen am Samstag ?

400 Kilometer hin, 400 Kilometer zurück – eine Distanz, die man nicht mal eben so an einem Tag abreißt. In den vergangenen Jahren haben sich die Fans und Anhänger der SG Solingen nicht davon abhalten lassen, ihre Mannschaft zum Saisonauftakt in der 2. Handball-Bundesliga zu begleiten – egal wohin. In Willstätt war die Zahl der Mitglieder aus dem Fanclub SFC ’96 an einer Hand abzuzählen, auf zwei Finger konnte sogar verzichtet werden. Insgesamt waren es nur gut 20 Anhänger – fast ausschließlich aus dem Solinger Umfeld – die die Fahrt nach Süddeutschland angetreten hatten.

„Ich verstehe es auch nicht“, sagte Wolfgang Mix, der während der 60 Spielminuten ebenso wie die beiden weiteren weiblichen Mitglieder an den Trommel alles gab, um den Bergischen HC zum ersten Sieg seiner Vereinsgeschichte zu treiben. Dass Mix und Co. allerdings nicht das neue, schwarze BHC-Trikot getragen haben, sondern auch weiterhin die gelbe Kluft der SG Solingen beeinflusste die Unterstützung nicht.

Die Anspannung vor dem ersten Match war groß: Wo steht die Mannschaft sportlich ? Der deutliche Erfolg in der ersten Runde des DHB-Pokals gegen den TV Hüttenberg machte Lust auf mehr, die Leistung im ersten Meisterschaftsspiel gegen den TV Willstätt-Ortenau war solide. Die Mannschaft präsentierte sich nach der Vorbereitung in einem deutlich besseren Zustand als in den Jahren zuvor, was auf einen besseren Start in die neue Saison hoffen lässt – und dabei verzichtete Trainer Norbert Gregorz sogar noch auf den Einsatz zweier Leistungsträger, auf die er bei der SG Solingen gesetzt hatte: Tim Mullens ist hinter Jens Reinarz derzeit die klare Nummer zwei auf Linksaußen, Thomas Zeller spielt im rechten Rückraum hinter Lars Friedrich und Kim Neuenhofen sogar nur die dritte Geige.

Sportlich haben Norbert Gregorz und seinen Mannen alles auf den Weg gebracht, doch die Gunst der Anhänger aus den Lagern des LTV Wuppertal und der SG Solingen bleibt bei dem Fusionsprojekt Bergische Löwen der größte Unsicherheitsfaktor. Eine Prognose der Zuschauerzahl für das erste Heimspiel des BHC gegen den ThSV Eisenach am kommenden Samstag in der Bayerhalle gleicht einem unsicherem Lotteriespiel: Hütte voll oder leere Ränge ?

Buspendeldienst nach Sonnborn

Bislang sind nach Angaben von Stefan Adam lediglich 200 Dauerkarten verkauft. Das gefällt dem Manager gar nicht, allerdings hat er die Hoffnung nicht aufgegeben, dass es bereits im Laufe der Hinrunde noch ein paar mehr werden, zumal der BHC in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken einen Buspendeldienst ab Schlagbaum einrichten wird. „Wir hören immer wieder, dass viele abwarten, erst einmal einzelne Spiele besuchen und dann entscheiden wollen, ob sie regelmäßig zu den Heimspiele kommen wollen.“

(RP)
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