Badminton Kurzer Weg zum neuen Club
Badminton · Als Deutscher Vize-Meister der Altersklasse U19 kommt Fabian Scherpen zum STC Blau-Weiß Solingen. In seinem ersten Jahr bei den Senioren soll der Langenfelder in der Badminton-Regionalliga das Spitzeneinzel bestreiten.
Die Liste der Neuzugänge ist lang beim STC Blau-Weiß Solingen. Und fast ausnahmslos stammen sie von der britischen Insel. So wirkt ein Name unter den zahlreichen Akteuren aus England oder Schottland fast schon wie ein Exot: Fabian Scherpen. Neben Matthias Kissing und Mirko Sosna ist der 19-Jährige der einzige Deutsche im zwölfköpfigen Kader des Badminton-Zweitligisten.
Fabian Scherpen war auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Eine Saison lang hatte der Langenfelder für das Reserve-Team des 1. BC Bonn-Beuel in der Regionalliga gespielt. Seine Bilanz an Position drei war nahezu makellos.
"Ich möchte gerne mehr gefordert werden", sagt er und dokumentiert damit, dass immer nur Gewinnen auf die Dauer langweilig sein kann. Beim STC Blau-Weiß soll der Deutsche Vize-Meister der Altersklasse U19 im Regionalliga-Team an Position eins eingesetzt werden und bei Bedarf auch Einsätze in der Zweiten Liga erhalten.
In den vergangenen drei Jahren hat Fabian Scherpen fast ausschließlich für den Sport gelebt. In der Oberstufe ans Leistungssport-Internat nach Mülheim gewechselt trainierte er zwei Mal täglich bis zu vier Stunden — vor und nach dem Unterricht. Erst als Zwölfjähriger hatte Scherpen seine Begeisterung fürs Badminton entdeckt. "Weil ich beim Fußball keine Lust mehr auf den Trainer hatte", griff Scherpen-Junior wie schon sein Vater irgendwann auch zum Schläger.
Wenn Fabian Scherpen von seiner Zeit am Internat erzählt, ist allerdings herauszuhören, dass ihm am Ende etwas von der Spielfreude abhandengekommen ist. "Das liegt in erster Linie an den Schmerzen unter den Füßen, die unregelmäßig immer wieder auftauchen." Auch im Februar im Einzel-Finale um die Deutsche U19-Meisterschaft habe ihn die nicht zu diagnostizierende Verletzung beeinträchtigt. "Ich weiß nicht, ob ich Kai Schäfer tatsächlich hätte schlagen können. Aber vielleicht wäre es noch knapper geworden." Mit 17:21, 12:21 hatte Scherpen das Finale gegen den Dortelweiler verloren.
Neuer Lebensabschnitt
Mit dem abgeschlossenen Abitur beginnt für Fabian Scherpen nun ein neuer Lebensabschnitt. Ins Elternhaus zurückgekehrt nimmt der 19-Jährige im Wintersemester das Studium zum Wirtschaftsingenieur auf. "Aus diesem Grund wollte ich mir auch lange Fahrten zum Training ersparen." Der Abschied aus Beuel war damit programmiert und Solingen die erste Wahl.