Fechten Konzentriert beim Heimspiel

Fechten · Nach dem Geschmack von Finn Schymczyk hätte die Zahl seiner Konkurrenten bei den Landesmeisterschaften in Solingen größer sein können. Der 13-jährige Säbelfechter bevorzugt die größeren Ranglisten-Turniere.

Um einen Titel kämpfen und dann noch direkt vor der Haustür sollte eigentlich besonders motivieren. Bei einer Deutschen Meisterschaft oder einem nationalen Ranglistenturnier wäre Finn Schymczyk begeistert gewesen, wenn er dort auf die Planche hätte gehen können, wo er auch mehrmals die Woche trainiert. Aber es ging ja nur um die Landesmeisterschaft. "Die finde ich nicht so gut, weil da immer nur so Wenige dabei sind."

Der Säbelfechter des Wald-Merscheider TV war einer von sieben Teilnehmern in der B-Jugend-Konkurrenz des Jahrgangs 1998. Nach einer Vorrunde, in der Jeder gegen Jeden in Kurzduellen antreten musste, ging es in die Direktausscheidung. Viertelfinale, Halbfinale, Finale — nach nur drei Stunden hatte Finn Schymczyk sein Pensum erfüllt und die Silbermedaille in der Tasche.

Vor einer Woche war es noch schneller gegangen. Das allerdings hatte nicht etwa an der Zahl der Konkurrenten beim Turnier in Künzelsau gelegen, sondern an der unglücklichen Auslosung. "Ich hatte eine Hammergruppe erwischt mit dem Deutschen Meister und dem Vize-Meister", sagt Finn Schymczyk. "Und ich habe noch nie so schlecht gefochten wie an diesem Tag." Die Direktausscheidung fand demnach ohne den NRW-Sportschüler statt. "Und dafür der ganze Aufwand mit vier Stunden im Auto."

Besonders konzentriert

Beim Heimspiel aber war Finn Schymczyk besonders konzentriert. Nach nur einer Niederlage in der Vorrunde kannte der 13-Jährige erst mit seinem Vereinskollegen Cedric Fitsch keine Gnade und gestatte ihm nicht einen Punkt. Elias Rath (OFC Bonn) ergatterte sich im Einzug im Halbfinale immerhin einen Ehrenpunkt (1:10). Im finalen Gefecht gegen Lorenz Dubinsky wollte sich Schymczyk revanchieren und lieferte sich mit dem Bonner ein Duell auf Augenhöhe. "Wir hatten viele gleichzeitige Aktionen. Fast immer hat er den Arm zurückgezogen und dann trotzdem den Punkt bekommen." Die Entscheidungen der Obfrau musste er hinnehmen, ebenso wie die Niederlage, die mit 5:10 zu deutlich ausgefallen war.

Nach Silber bei den Landesmeisterschaften hat sich Finn Schymczyk zum Ziel gesetzt, auch bei den nationalen Titelkämpfen Anfang Juni in Koblenz eine Medaille zu holen. Von Rang eins oder zwei redet der Säbelfechter nicht. "Da gibt es noch welche, die sind deutlich besser als ich. Platz drei aber kann ich schaffen"

Bronze für Hilger und Tomalik

Das erfolgreiche Abschneiden der WMTV-Säbelfechter rundete Jakob Hilger ab, der im Halbfinale ebenfalls gegen Lorenz Dubinsky unterlag (4:10) und Dritter wurde. Ebenfalls Bronze sicherte sich Lena Tomalik, die bei den Mädchen im jüngeren B-Jugend-Jahrgang antrat. Im Halbfinale war die Solingerin nur knapp mit 8:10 an Vivien Domogla (Mülheim) gescheitert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort