Handball Konkurrenz auf fast allen Positionen

Eine gute Vorstellung zeigte gestern Abend der Bergische HC im Testspiel gegen Toulouse Union Handball. Der französische Erstligist forderte die 6:0-Deckung des Handball-Zweitligisten und überprüfte konsequent deren Stabilität. Während die Löwen in der ersten Halbzeit gut standen, geriet das Team von Trainer Raimo Wilde in den zweiten 30 Minuten in Probleme und musste sich beim 32:29-Erfolg vor allem auf eine starke Offensive verlassen.

Mit dieser durfte der Zweitligist jedoch fast über den gesamten Spielverlauf zufrieden sein. Viele schöne Spielzüge schlossen die Bergischen mit vielversprechenden Würfen ab – mal mehr, mal weniger erfolgreich. Keine Frage, Raimo Wilde hat in dieser Saison die Qual der Wahl. Hat Tim Henkel auf Rechtsaußen einen schlechten Tag erwischt, steht Simon Kluge bereit. Der Linkshänder machte in der zweiten Hälfte eine ordentliche Partie. Überragend im Abschluss zeigte sich auch Christian Hoße mit sechs Toren, der damit das Pech von Jens Reinarz auf Linksaußen in der Anfangsphase wieder ausglich.

Hervorragend ergänzt haben sich darüber hinaus Kristoffer Moen und Mathias Fuchs in der Mitte. Während Moen über weite Strecken in der Defensive zulangte, agierte Fuchs im Angriff mit Durchschlagskraft. Fünf Tore standen in der zweiten Hälfte bei ihm auf dem Konto. "Mathias hat seine kleine verletzungsbedingte Krise aus der vergangenen Saison überwunden", findet Raimo Wilde.

Der Trainer steht in dieser Saison vor der Situation, die er sich vorstellt. Jede Position ist umkämpft. Den Konkurrenzdruck möchte Wilde positiv nutzen. Nur halbrechts herrscht beim BHC in diesen Tagen Ebbe. Außer Jiri Vitek steht kein Linkshänder zur Verfügung, so dass dort gegen Toulouse Sebastian Aschenbroich oder Joey Duin zum Einsatz kamen. "Bis zu Saisonbeginn wird da auch nichts mehr passieren", sagt Wilde, bringt seine Enttäuschung darüber aber nicht präzise zum Ausdruck.

Wertvolle Erkenntnisse

Größere Sorge als der Angriff bereitete jedoch die Abwehr. In der ersten Halbzeit mit Jan Stochl im Gehäuse stand die Defensive noch gut, in der zweiten Hälfte kamen die Gäste oft frei zum Wurf – zum Leidwesen des eingewechselten Torhüters Mario Huhnstock. "Da machen wir noch zu viele Fehler und müssen an der Abstimmung arbeiten", analysiert Wilde, der angesichts des guten handballerischen Niveaus viele wertvolle Erkenntnisse aus der Partie ziehen kann.

(RP)
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