Handball Kempa-Tricks am laufenden Band

Für den Wuppertaler SV war es das Spiel des Jahres. Der Kreisligist aus der Nachbarschaft hatte ein Benefizspiel gegen den Bergischen HC ersteigert. Der Handball-Zweitligist ließ sich nicht lumpen und kam in Bestbesetzung in die Sporthalle Küllenhahn.

Ein Mal im Jahr versteigert sich der Bergische HC für einen wohltätigen Zweck. War es im vergangenen Jahr ein gemeinsames Training, ließ sich der Handball-Zweitligist diesmal auf ein Spiel ein. Den Zuschlag bekam der Wuppertaler SV für etwas mehr als 300 Euro zugunsten der Deutschen Krebshilfe.

Die Aktion war ein voller Erfolg. Nicht nur, weil die Wuppertaler ordentlich die Werbetrommel gerührt hatten und rund 300 Zuschauer begrüßen durften, sondern auch, weil der Bergische HC die Begegnung anging wie ein Meisterschaftsspiel.

Bis auf Jiri Vitek, der mit der tschechischen Nationalmannschaft unterwegs ist, und Trainer HaDe Schmitz (erkältet), kam der Bergische HC komplett. Und nicht nur das. Co-Trainer Chrischa Hannawald ließ mit Kenneth Klev, Kristoffer Moen und Runar Karason eine Premiumaufstellung beginnen.

Die junge Mannschaft des Wuppertaler SV, die in der Kreisliga um den Aufstieg kämpft, dürfte es gefreut haben, dass ihnen von ihrem übermächtigen Gegner nichts geschenkt wurde. Für besondere Freude sorgten die ersten beiden Paraden von Bernd Damaschke, der so das 0:0 bis zur dritten Minute hielt. Erst ein fälliger Siebenmeter von Alexander Oelze brachte den BHC erstmals in Front.

In der Abwehr griffen die Gäste freilich nicht so zu, wie sie es in der Zweiten Liga machen würden. Dennoch ließen sie die Wuppertaler nicht frei zur Entfaltung kommen. Der WSV musste sich seine Tore schwer verdienen. Als David Engelhardt Jan Stochl zum 1:4 überwand, feierte ihn das Publikum. Schon nach kurzer Zeit war klar, dass in der Partie alle Beteiligten auf ihre Kosten kommen würden.

Pirouette von Pekeler

Szenen von Seltenheitswert wechselten sich als Potpourri ab: Felix Enderle versucht, sich durchzusetzen, rennt aber in eine Wand - namens Kristoffer Moen. Ein Raunen geht durch das Publikum. Im Angriff wird der BHC stets kreativ. Vor allem beim Abschluss von Tempogegenstößen. Eine Pirouette von Hendrik Pekeler sorgt nicht nur bei seinen Mitspielern für Lacher. Alexander Oelze wird Pekeler in der zweiten Hälfte aber zeigen, wie es noch eleganter geht. Dazu hagelt es Kempa-Tricks am laufenden Band. Den doppelten und schönsten schließt Jan-Marco Behr ab.

In der Schlussphase hat Jens Reinarz noch ein besonders Bonbon parat. Der Linksaußen stellt sich ins Tor und wird prompt kalt erwischt - an einer empfindlichen Stelle des Körpers. Die beste Idee hat Chrischa Hannawald vier Minuten vor dem Ende. Reinarz und WSV-Keeper Sebastian Meier tauschen die Seiten. Jens Reinarz versucht in der Folge alles, sich mit einer Parade auszuzeichnen. Den Gefallen tun ihm seine Mitspieler aber nicht mehr. Sie erhöhen locker auf den 50:11-Endstand.

(RP)
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