Baseball Kein Alibi für die Spieler

Baseball · Morgen starten die Alligators bei den Mainz Athletics in die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft. Ein Selbstläufer wird das Viertelfinale nicht, zumal sich die Solinger zuletzt deutlich unter Wert geschlagen haben.

 Branden Roper-Hubbert wird in Mainz nicht im Outfield antreten. "Er geht nur an den Schlag", erklärt Trainer Norman Eberhardt.

Branden Roper-Hubbert wird in Mainz nicht im Outfield antreten. "Er geht nur an den Schlag", erklärt Trainer Norman Eberhardt.

Foto: geu (Archiv)

Die 3:10-Schlappe gegen die Cologne Cardinals war so etwas wie die Höchststrafe. Im letzten Saisonspiel setzte es die siebte Niederlage in der zweiten Partie eines Spieltags. Offensiv, defensiv und auf dem Wurfhügel agierten die Solingen Alligators teilweise desolat. Mit schlechteren Vorzeichen könnte die Truppe kaum in die Entscheidungsspiele um die Deutsche Meisterschaft starten. Trotzdem ist Trainer Norman Eberhardt vor den Duellen bei den Mainz Athletics zuversichtlich.

"Wir haben im Trainerkreis lange zusammengesessen und wissen, woran es liegt", meint Eberhardt. "Alle offensiv relevanten Statistiken sind in dieser Saison besser als ein Jahr zuvor." Zum Beispiel haben die Solinger in dieser Spielzeit 102 Treffer gelandet, bei denen mehr als das Erreichen der ersten Base heraussprang. 2011 waren es nur 69. "Unsere enorme offensive Qualität ist unstrittig. Trotzdem haben wir sieben Mal verloren." Der Grund liegt für den Trainerstab auf der Hand. 159 Mal sind die Alligators per Strike-out zurück auf die Bank geschickt worden. "Die Herangehensweise am Schlag, wenn wir mit zwei Strikes hinten liegen, ist einfach die falsche", betont der Trainer. "Ich muss es endlich in die Köpfe der Spieler reinkriegen, dass sie in einer solchen Situation nicht zu viel wollen, sondern den Ball einfach nur ins Spiel bringen."

Nur dann kann es gegen gute gegnerische Werfer funktionieren. Auch in Mainz wartet ein solcher. Patrick Haugen tritt in der zweiten Begegnung an und verfügt über einen Gegenpunktschnitt von 1,53. Im Vergleich dazu hat Manuel Möller, der wahrscheinlich das erste Spiel beginnt, einen Schnitt von 5,13. Mit Solingens André Hughes wird er wohl nicht mithalten können, weshalb die Alligators im ersten Duell leichter Favorit sind. Danach wird es wieder gewohnt schwer.

Dazu kommt bekanntlich die Tatsache, dass Alligators-Werfer Shelby Robertson nicht so stark ist, dass er den Gegner bei null Punkten halten kann. Ohne offensive Qualitäten werden die Solinger vermutlich also erneut verlieren. "Nach Shelbys schwachem Start gegen Köln hatte ich eigentlich schon entschieden, ihn nicht auf den Wurfhügel zu stellen", erläutert Eberhardt. "Aber inzwischen denke ich, es wäre der falsche Weg. Wenn wir gegen Köln in den ersten beiden Durchgängen fundamental vernünftig Baseball gespielt hätten, wären wir 1:0 vorne gewesen." Stattdessen lagen die Solinger 0:2 hinten, was bis dahin nicht an der Leistung von Shelby Robertson lag. "Es wäre falsch, den Spielern jetzt mit der Auswechslung des Werfers ein Alibi zu geben."

Die schlaggewaltigste Aufstellung

Offensive ist also gefragt, weshalb der Alligators-Trainer natürlich wieder seine schlaggewaltigste Aufstellung ins Rennen schickt. Eine Veränderung wird es aber geben. Branden Roper-Hubbert wird nicht mehr im Outfield antreten. "Er geht nur an den Schlag, um sich ausschließlich darauf zu konzentrieren", sagt Eberhardt. Florian Götze rückt ins Centerfield, Patrick Kanthak geht nach rechts. Viel Geduld wird der Coach diesmal nicht mit Roper-Hubbert haben. "Wenn er so spielt wie gegen Köln, muss ich ihn auswechseln."

(trd)
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