Fußball Kaum mehr Hoffnung für den BV Gräfrath
Solingen · Nach der 0:3-Niederlage bei Hilden 05/06 steht der Fußball-Bezirksligist mit fünf Punkten Rückstand kurz vor dem Abstieg.
Der BV Gräfrath muss sich spätestens seit gestern ernsthaft mit dem Gedanken vertraut machen, in der kommenden Saison in der Kreisliga A zu spielen. Zu schwach und glücklos war der Auftritt des Solinger Fußball-Bezirksligisten bei der SpVg. Hilden 05/06, einem direkten Konkurrenten um den Klassenverbleib.
Nach der 0:3-Niederlage beträgt der Abstand der Gräfrather (13. Rang/34 Punkte) fünf Punkte auf den ersten Nicht-Abstiegsrang, den aktuell die SG Vatanspor (11./39) einnimmt. Und das bei einem Restprogramm an den drei letzten Spieltagen, das es in sich hat: am kommenden Donnerstag beim Sechsten SSV Berghausen (19.30 Uhr), dann beim Zweiten SC Reusrath (18. Mai) und am letzten Spieltag im Stadtderby gegen den ebenfalls im Abstiegskampf steckenden VfB Solingen (25. Mai).
Natürlich hatte die Niederlage im Hildener Süden Gründe. Etwa der durch Verletzungen und Karten-Sperren stark dezimierte Kader, der Trainer Horst Schulten nur zur Verfügung stand. Und es kam noch dicker, denn kurzfristig musste auch Mladen Tomic passen. Ein weiterer Grund für die Niederlage war die mangelhafte Chancenverwertung.
Nach einer 20-minütigen Eingewöhnungszeit fanden die Gäste immer besser ins Spiel. Allerdings liefen sie da bereits einem Rückstand nach. Der Ex-Walder Nick Rohrbeck hatte die Hildener in der 16. Minute in Führung gebracht. Wobei der Stürmer von einem krassen Fehler des Unparteiischen profitierte, der - anders als alle Zuschauer auf der Anlage - am Mittelkreis stehend übersehen hatte, dass Rohrbeck beim Zuspiel gut zwei Meter im Abseits gestanden hatte.
Wie ein Weckruf wirkte der Gegentreffer. Nun begann das Team vom Flockertsholz, Fußball zu spielen. Die Angriffe wurden meist über die offensiven Außenbahnen aufgezogen. Doch egal, wie frei die Solinger vor dem Hildener Tor auftauchten, sie vergaben auch die besten Möglichkeiten: Philipp Schulten (30.), Rudolf Groß-Bölting (36.) und Tobias Tietz (39.) - alle trafen das Tor nicht oder scheiterten am Keeper der Gastgeber.
In der zweiten Halbzeit rührten die Hildener dicken Beton an und lauerten auf Konter. Zudem profitierten sie jetzt von katastrophalen Fehlern ohne Not in der Gräfrather Defensive. So mussten die 05/06-Treffer zwei (54. / Stefan Gries) und drei (76. / Alexander Leichner) auch unter der Rubrik "Völlig unnötig" und "Gastgeschenke" verbucht werden. Nach dem 0:3 zeigten die Solinger Auflösungserscheinungen, was der Kontrahent aber trotz vieler weiterer Großchancen bis zum Abpfiff nicht ausnutzen konnte. "Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht", begründete Schulten die Niederlage seiner Elf.
