Fußball Karsten Ditscheid sieht "vier Eigentore"
Fußball · 1. FC Mönchengladbach – VfB Solingen 4:0 (4:0). Dicker hätte es für die personell bereits auf dem Zahnfleisch laufenden Solinger in Mönchengladbach nicht kommen können. Erst hatten sich vor dem Anpfiff auch noch Salih Jadallah und Sebastian Claus abgemeldet, dann war die Landesliga-Begegnung für Serkan Gürdere bereits nach 33 Minuten beendet. Der Stürmer war auf dem rutschigen Geläuf der Ernst-Reuter-Anlage so unglücklich auf dem Boden gelandet, dass er mit einer Zerrung vom Platz musste.
Gürderes Verletzung war das negative Sahnehäubchen auf eine erste halbe Stunde, in der Mönchengladbach durch Fehler der Solinger zu sage und schreibe vier Treffern gekommen war. Und alle waren nicht gefallen, weil die Gastgeber laut VfB-Trainer Karsten Ditscheid nicht so stark aufspielten, sondern weil der VfB Geschenke verteilte. "Bei allen vier Treffern hat Mönchengladbach von unseren Patzern profitiert. Eigentlich waren das vier Eigentore", kommentierte Ditscheid die katastrophale erste halbe Stunde. Sein Team aber fand nach dem 0:4 – so seltsam sich das auch anhören mag – besser ins Spiel und ließ bis zum Abpfiff auch keine Möglichkeit mehr zu.
Chancen für den VfB gab es auch. Beim Stand von 0:1 hatte Davide Lo Martire den Ausgleich auf dem Fuß, doch der Stürmer scheiterte an Gladbachs Keeper Jan Recker. Und nach dem 0:2 verhinderte nur ein Handspiel im Strafraum einen Treffer von Mohammed Hosseini. Der fällige Elfmeterpfiff blieb aber aus. Nicht stumm blieb die Pfeife des Unparteiischen nach einer Aktion von Torhüter Justin Herkenrath, der im Strafraum den Mönchengladbacher Francesco Sidero nur durch ein Foul am Torschuss hindern konnte. Sidero (9.) hatte das 1:0 besorgt, den Elfmeter verwandelte Nico Königs (16.). Sidero legte anschließend das 3:0 (22.) nach, und Robin Fehlhauer sorgte dann in der 24. Minute für den Endstand. "Was mich wirklich ärgert, ist, dass wir uns aufgrund unserer personellen Situation weit unter Wert verkaufen." Ditscheid hofft auf die baldige Rückkehr zumindest des einen oder anderen Leistungsträgers.
"Wir haben diesmal wenigstens eine halbe Stunde gut gespielt, aber wir können uns wohl noch erheblich verbessern", freute sich FC-Trainer Emil Neukirchen über die gute Anfangsphase. "Was sich danach abspielte, entsprach sicher nicht unseren Vorgaben."