Jochen Wollmert vom Einzel-Gold beflügelt
Jochen Wollmerts Traum von einer zweiten Medaille ist geplatzt. Der Paralympics-Sieger im Tischtennis-Einzel der Schadensklasse 7 schied gestern im Mannschaftswettbewerb im Viertelfinale unglücklich aus.
Die Gold-Medaille im Einzel, die der für den Behinderten-Sport Solingen spielende Wuppertaler, und die zahlreichen Glückwünsche schienen ihn beflügelt zu haben. Knapp 200 SMS und mehr als 100 E-Mails hatten den 43-Jährigen in Peking erreicht. „Bei jedem Glückwunsch lief es mir aufs Neue eiskalt den Rücken runter.“ An Jochen Wollmert lag es nämlich nicht, dass Deutschland den Chinesen den Einzug ins Halbfinale überlassen musste.
In der Auftaktpartie des Mannschaftswettbewerbs (Schadensklasse 6 bis 8) gegen Taiwan hatten noch Daniel Arnold (3:1 Sätze gegen gegen Ming-Fu Hu) und Jochen Wollmert (3:1 gegen Ting-Sung Hou) im Einzel als auch gemeinsam im Doppel (3:2) gewonnen. Einen Tag später aber hatte Arnold kein Glück. Der Münchner blieb ohne Punktgewinn, während Teamkollege Jochen Wollmert sowohl gegen Gang Chen (11:9, 11:6, 11:9) und Chaoqun Ye (11:4, 4:11, 9:11, 14:12, 11:9), seinen Finalgegner der Einzel-Konkurrenz, als Sieger von der Platte ging.
„Wir waren nur der Außenseiter“ sagte Jochen Wollmert, der seine Aussage mit der Zusammenlegung von drei Schadensklassen begründete. Gang Chen beispielsweise ist Paralympics-Sieger in der Klasse 8 geworden – der Kategorie also mit dem geringsten Handicap. Daniel Arnold hingegen war in der Klasse der Behinderten-Sportler mit den größten Handicaps am Start.
8:4-Führung in Satz fünf verspielt
Nachdem Jochen Wollmert nach der Doppel-Niederlage gegen Ye /Chen (11:7, 11:9, 3:11, 9:11, 6:11) ausgeglichen hatte, hatte Daniel Arnold im fünften Satz alle Trümpfe in der Hand, in der abermals ausverkauften Pekinger Universitätshalle für das Aus der Chinesen zu sorgen. 8:4 hatte der Münchner geführt als ihm kein Punkt mehr gelang und das entscheidende Match doch noch verlor (13:11, 9:11, 10:12, 11:5, 8:11).