Lokalsport Jetzt soll für die STC-Herren der erste Sieg her

Solingen · Die Widderter stehen vor dem Doppelspieltag der Zweiten Liga gegen Bremerhaven und Dorsten unter Druck.

Unterschiedlicher könnten die beiden Begegnungen des Solinger TC an diesem Wochenende kaum sein. Heute empfängt der Widderter Tennisverein im Bremerhavener TV einen Aufstiegsfavoriten (13 Uhr), am Sonntag muss der Zweitligist zum Dorstener TC, der um den Klassenerhalt kämpft (11 Uhr). "Wir wollen in der Liga bleiben, deshalb wäre ein Sieg in Dorsten ganz besonders wichtig", sagt Trainer Karsten Saniter, der sich aber auch im heutigen Heimspiel Außenseiterchancen ausrechnet.

Die Vorzeichen stehen allerdings nicht gut. Bremerhaven hat seine ersten drei Partien gewonnen, während die Solinger ihre beiden Begegnungen verloren haben. "Aber wir wissen, zu was wir in der Lage sind", betont Saniter. "Wir haben es gegen Aachen gesehen." Gegen den ebenfalls ungeschlagenen Spitzenreiter stand es 3:3 nach den Einzeln. Hätte Marco Tesanovic einen seiner vier Matchbälle genutzt, wären die Widderter sogar 4:2 vorne gewesen. Am Ende setzte es aber eine 3:6-Pleite, weil alle Doppel verloren gingen.

Die Doppelbilanz bereitet noch Sorgen. Auch beim Auswärtsspiel in Hamburg (1:8) gingen die drei Abschlusspartien verloren. "Wir haben unsere optimale Aufstellung noch nicht gefunden und sind auch an diesem Wochenende noch nicht ganz sicher, wer mit wem spielt", erläutert Saniter. "Ich habe schon eine Idee, möchte die aber noch nicht öffentlich äußern." Besonderer Fokus lag auf den Doppeln trotz der 0:6-Bilanz in dieser Trainingswoche nicht. "Wir arbeiten immer auch in diesem Bereich. Daran hat sich nichts geändert. Ich möchte die bisherige Ausbeute aber nicht überbewerten."

Unter dem Strich bleibt, dass der STC in dieser Saison ohnehin überall nominell Außenseiter ist. "Wir sind der erste Abstiegskandidat, aber damit wollen wir uns nicht zufriedengeben. Ich weiß, dass die Mannschaft in der Lage ist, die Klasse zu halten." Das sagt der Coach, obwohl es mindestens zwei, eventuell sogar drei Absteiger in der neunköpfigen Zweiten Liga gibt. "Ein Abstieg würde mich enttäuschen, aber nicht überraschen." Gegen den haushohen Favoriten soll die Mannschaft heute alles in die Waagschale werfen. "Die Jungs sollen an ihre Grenzen gehen."

Sollte die Niederlage unvermeidbar sein, steht am Sonntag in Dorsten bereits das erste Schicksalsspiel an. Wer Weg zum Klassenerhalt führt schließlich nur über die Mannschaften, die auch unten stehen. "Ich bin mal gespannt, wie der Gegner aufstellt", sagt Saniter. "Dorsten hat einige ausländische Spieler auf der Liste stehen." Bisher ist das Team aber noch nicht mit Ugo Nastasi (Luxemburg), Matteo Volante oder Antonio Massara (beide Italien), die Nummern vier bis sechs der Setzliste, angetreten. "Wenn sie nicht in Bestbesetzung auflaufen, haben wir eine sehr gute Chance", ist sich der Coach sicher.

Keinen Hehl macht Saniter aus der ungünstigen Konstellation des Doppelspieltages: "Ich hätte lieber gegen Dorsten zu Hause gespielt". Als Außenseiter wäre es natürlich leichter, die Gegner auf Augenhöhe auf heimischem Platz zu schlagen, um auswärts gegen die Großen voraussichtlich zu verlieren. "Leider ist es bei uns umgekehrt. Wir haben die starken Gegner zu Hause und die vielleicht schlagbaren auswärts." Damit spricht in dieser Spielzeit Vieles gegen die Solinger.

Aber immerhin kann Saniter aus dem Vollen schöpfen. Auch an diesem Wochenende wird ihm seine bestmögliche Aufstellung zur Verfügung stehen. Das heißt, Gero Kretschmer wird versuchen, seine makellose Einzelbilanz aufzubessern, und Spitzenspieler Johann Willems hofft auf seinen ersten Saisonerfolg. "Johann muss aufpassen, dass er sich nicht eingräbt", beschreibt der Trainer. "Als Außenseiter muss er sich von jedwedem Druck befreien. Keiner erwartet von ihm einen Sieg. Wenn er dann mal eine schlechte Phase hat, muss er einfach durchspielen und nicht so lange mit sich hadern." Das war sein Problem in den ersten Matches.

(trd)
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