Die drei Schwergewichte der Liga rechnen sich alle noch Chancen auf den Gewinn der Nordmeisterschaft und die damit vorhandene beste Voraussetzung in den Playoffs aus. "Wir stehen zwar oben, aber eigentlich haben wir noch nichts erreicht. Die richtigen schweren Spiele kommen erst jetzt", stellt Alligators-Trainer Norman Eberhardt klar. Die Solinger treten heute zum Doppelspieltag bei den Paderborn Untouchables an, empfangen am kommenden Wochenende den gleichen Gegner am Weyersberg und stehen eine Woche später vor den Endspielen gegen die Bonn Capitals. Für die Solinger sind es die sechs Begegnungen der Wahrheit.

Die Rechnung ist recht einfach. Gewinnen die Alligators vier der sechs Partien, ist die Mannschaft mit einer Ausnahme Nordmeister. Sollten sich die Solinger ausgerechnet gegen die Capitals die beiden Niederlagen einfangen, wären wohl die Bonner am Ende vorne. Doch so weit denkt Norman Eberhardt jetzt noch nicht.

Zunächst gilt es mit den Paderborn Untouchables den ewigen Rivalen auf Distanz zu halten. "Die Paderborner sind nicht so stark in die Saison gestartet, aber abgeschrieben habe ich sie nie", sagt der Coach. Vier der fünf Niederlagen der Untouchables holte sich die Mannschaft an den ersten drei Spieltagen. Inzwischen ist der komplette Paderborner Kader wieder fit, und die Mannschaft hat mit Mathew Hewitt einen starken Werfer für die zweite Partie des Tages gewonnen.

Die Alligators setzten natürlich trotzdem alles daran, beide Partien zu gewinnen. Doch die Herausforderung ist auch in den Werferduellen enorm. André Hughes steht für die Solinger im ersten Duell auf dem Mound. Für die Untouchables wird voraussichtlich Harry Glynne beginnen. "Er hat sich als Starter etabliert", zollt Norman Eberhardt Respekt. "Das wird auf jeden Fall ein interessantes Duell."

Später muss sich dann Nick Renault für die Alligators in einem großen Spiel beweisen. "Wenn Nick gut drauf ist, ist er besser als jeder Pitcher dieser Liga", ist sich der Coach sicher. Seine einzige Saisonniederlage hat sich der Importwerfer allerdings im bisher wichtigsten Saisonspiel eingefangen. Bei den Bonn Capitals überzeugte Renault zum einzigen Mal nicht.

"Eigentlich geht die Saison erst jetzt richtig los", freut sich Norman Eberhardt. Um Begegnungen dieser Tragweite wird es schließlich auch in den Playoffs gehen. Seine Alligators sieht der Trainer im Großen und Ganzen gut gerüstet.

Dominik Wulf ist nahezu hundertprozentig wieder fit und wird für Dustin Hughes an der dritten Base spielen. Hughes hat sich einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und wird zumindest zwei Wochen ausfallen. Wieder dabei ist Patrick Kanthak. "Anfangen werde ich ihn natürlich nicht lassen", stellt der Trainer klar. "Das wäre schon denen gegenüber nicht gerecht, die die gesamte Saison voll im Training standen."