Ins Halbfinale gestottert

Ihre Pflicht haben die Alligators erfüllt. Die Solinger Baseballer stehen nach einem 6:4-Erfolg über Saarlouis im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Doch die Gäste stellten die Klingenstädter überraschend vor Probleme.

Die Playoffs um die Deutsche Meisterschaft haben ihre eigenen Gesetze. Wer hatte nach dem Solinger Doppelsieg in Saarlouis am vergangenen Wochenende daran geglaubt, dass die Hornets den Solingern das Leben noch schwer machen können ? Vor allem, weil die deutschen Werfer bei Saarlouis nicht überzeugt hatten, glaubten Baseball-Experten an einen schnellen und vor allem deutlichen Solinger Sieg. Im ersten Spiel dürfen nämlich lediglich deutsche Pitcher eingesetzt werden.

Eine solch lockere Angelegenheit wurde die Partie am Weyersberg dann aber doch nicht. Die Gäste präsentierten den Solingern einen Werfer, den sie noch nicht kannten. Tom Gapp stand für die Hornets auf dem Mound. Das schien die Bergischen zunächst allerdings nicht zu beeindrucken. Die Alligators begannen furios. Kai Gronauer traf, Dominik Wulf legte nach, Ryan Sickles erreichte ebenfalls die erste Platte – und schon waren die Bases geladen. Weil Nils Hartkopf abgeworfen wurde, durfte Gronauer zum 1:0 nach Hause laufen. Patrick Kanthak sorgte mit einem schönen Treffer für zwei weitere Zähler, und Norman Eberhardt markierte das 4:0. So hatten sich die rund 300 Fans am Weyersberg den Auftritt ihres Teams vorgestellt.

Doch die offensive Herrlichkeit fand danach ihr Ende. Gapp kam – abgesehen davon, dass er des Öfteren Solinger Schlagleute abwarf – besser in Form. Die Solinger Angriffsmaschine geriet ins Stottern. Zwar erreichten regelmäßig Läufer die erste Base, doch die wichtigen Treffer, sie fehlten. Mit der 4:0-Führung im Rücken mussten sich die Solinger auf ihre Defensive verlassen. Werfer André Hughes verhinderte mit Hilfe seiner Feldverteidigung gegnerische Punkte. So recht wollte deshalb niemand an eine Aufholjagd der Gäste glauben, so dass die Durchgänge etwas uninspiriert über die Bühne zu gehen schienen.

Tatsächlich jedoch schenkten sich die Mannschaften nichts. Nachdem beide Teams bis zum achten Abschnitt noch je zwei Punkte geschafft hatten – Bo Moore und Patrick Kanthak waren für die Alligators erfolgreich gewesen – kam in der Schlussphase Spannung auf.

Sickles geschickter Block

Dominik Wulf war in der Zwischenzeit für den erschöpften André Hughes auf den Wurfhügel gekommen und hatte Mühe, die Hornets-Offensive zu stoppen. Bei geladenen Bases gelang den Gästen ein Schlag die linke Außenlinie entlang. Plötzlich stand es nur noch 6:4. Patrick Kanthak verhinderte im folgenden Spielzug Schlimmeres. Aus dem rechten Außenfeld warf der 23-Jährige die Kugel zu Julian Steinberg an die Home-Plate, der dort ein wichtiges Aus schaffte und gleichzeitig einen weiteren Gegenpunkt verhinderte. In der entscheidenden Phase waren die Alligators defensiv schlicht auf der Höhe. Kanthaks Fang aus dem Lauf, Moritz Buttgereits Hechtsprung und Ryan Sickles geschickter Block in der Innenverteidigung besiegelten die dritte Niederlage der Hornets und damit das Erreichen des Halbfinales für Solingen.

(RP)
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