Volleyball In der Spitzengruppe der Tabelle festsetzen
Solingen · Sollten die Solingen Volleys morgen ihr Heimspiel gegen den TSV Giesen/Hildesheim gewinnen, wäre es bereits der fünfte Sieg in Folge für das Team von Trainer Bernd Werscheck in der 2. Bundesliga.
Drei Ligaspiele, zudem der Pokalkracher gegen den VfB Friedrichshafen - der November hatte es für die Solingen Volleys bislang in sich. "Wir hatten zuletzt drei Spiele in sieben Tagen, das war schon hart", sagt Headcoach Bernd Werscheck. Und das macht sich momentan auch bei den Spielern des Volleyball-Zweitligisten bemerkbar. Oliver Gies kämpfte unter der Woche mit einer Grippe, Daniel Wernitz hat Probleme mit seinem Knie. Bei Huib den Boer zwickt die Wade, und Christian Gosmann hat Schmerzen in der Schulter. Hinzu kommen Rückenprobleme bei einigen Spielern. "Alle hängen gerade ein bisschen durch. Aber dagegen müssen wir ankämpfen, und wir werden uns auch durchbeißen", sagt Werscheck, der von "normalen Wehwehchen" spricht, die nach dem ersten Saisondrittel mit vielen Pokalspielen dazugehören würden.
"Allerdings will ich das nicht zu hoch aufhängen", sagt Werscheck. "Denn gegen das, was bei unserem Gegner passiert ist, sind unsere Probleme Kinderkram." Der 53-Jährige spricht damit den traurigen Vorfall an, der den TSV Giesen/Hildesheim wohl noch lange beschäftigen wird. Am 8. November hat der Verein sein bislang letztes Spiel bestritten. Delbrück wurde an diesem Samstagabend mit 3:2 besiegt. Nur einen Tag später kam Giesens Mittelblocker Alexander Kurzbach ums Leben. Er starb bei einem Autounfall. Das für vergangene Woche angesetzte Heimspiel gegen Essen wurde abgesagt. Nun wird Giesen versuchen, zum Ligaalltag zurückzufinden. "Trotz dieser traurigen Situation müssen wir auf uns schauen", sagt Bernd Werscheck. "Vor allem Zuhause wollen wir jedes Spiel gewinnen."
Und das sollte, wenn die Leistung des 3:2-Siegs gegen Aligse wiederholt wird, auch möglich sein. Am vergangenen Wochenende hatten die Volleys bereits 2:0 geführt, ehe der Gastgeber - angefeuert von fast 700 Zuschauern - den Ausgleich schaffte. Trotzdem hat der Trainer kaum etwas zu beanstanden. "Ich war wirklich sehr zufrieden, vor allem, weil wir im fünften Satz zu unserer Klasse zurückgefunden haben. Wenn es etwas zu meckern gibt, dann höchstens, dass wir ein wenig mehr Ruhe gebraucht hätten." Das sei bei dem starken Gegner und in dem Hexenkessel aber nicht einfach gewesen.
Über mehr Unterstützung von den Rängen würden sich auch die Volleys freuen. "Ich bin gespannt, wie viele Zuschauer aus dem Friedrichshafen-Spiel am Sonntag erneut in die Halle Wittkulle kommen", sagt Werscheck, der natürlich auf möglichst viele Volleyball-Fans hofft. Diese könnten den fünften Ligaerfolg in Serie bejubeln, mit dem sich Solingen in der Spitzengruppe festsetzen könnte. Anpfiff ist allerdings nicht wie gewohnt um 16 Uhr, sondern wegen des Totensonntags erst um 18 Uhr. Bei einem 3:0- oder 3:1-Sieg hingegen könnte Giesen/Hildesheim mit den Volleys gleichziehen. Derzeit sind die Gäste mit einem Spiel weniger Sechster, die Solinger Zweiter. Werscheck: "Mit so etwas beschäftigen wir uns gar nicht. Wir wollen oben bleiben, und dafür müssen wir gewinnen."
Volleyball 2. Bundesliga Solingen Volleys - TSV Giesen/Hildesheim (Sonntag, 18 Uhr, Wittkulle).
