Fechten In bestechender Form

Die Nominierungen für die Europa- und Weltmeisterschaft der Kadetten hatte Tim Kuchalski bereits sicher. Mit seinem zweiten Platz beim Junioren-Weltcup empfahl sich der Fechter auch für einen WM-Start bei den Junioren.

Der Bundestrainer wird kaum darum herumkommen, Tim Kuchalski mehrfach für die Weltmeisterschaften in Jordanien zu nominieren. Seinen Startplatz bei den Kadetten hat der für Bayer Leverkusen startende Solinger seit langem sicher. Mit knapp 90 Punkten führt der Degenfechter die Deutsche Rangliste der A-Jugend konkurrenzlos an, seine Position bestätigte er Ende des vorigen Jahres mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Seit einiger Zeit mischt der Gesamtschüler aber auch einer Altersklasse höher ganz vorne mit – nicht zuletzt seit seinem dritten Platz bei den nationalen Titelkämpfen der Junioren in Ulm.

Beim Weltcup in Basel ließ Tim Kuchalski die Experten mächtig staunen. Dass der 16-Jährige die Vorrunde überstehen würde, war nur eine Pflichtaufgabe. Anschließend steuerte er zielsicher in die Finalrunde des Turniers um die "Trophée Maître Roger Nigon". Im Viertelfinale eliminierte Kuchalski den Russen Bogdan Bogoyavlenskiy (15:13) und ließ im Halbfinale einen souveränen 15:6-Erfolg gegen den Franzosen Erwan Fonson folgen. Erst der spätere Sieger Tristan Tulen konnte den Lauf des Solingers stoppen. Der Niederländer besiegte Kuchalski im Finale mit 15:12. Rang zwei bedeute seine bislang beste Platzierung bei einem Weltcup.

Für diesen Auftritt bekam Tim Kuchalski von vielen Seiten Lob gezollt. Bundestrainer Mariusz Strzalka sprach von "einer Superleistung". Es habe Spaß gemacht, ihm zuzuschauen. Auch Walter Steegmüller, Fachbereichsleiter des Deutschen Fechterbundes, war sichtlich angetan: "Das war eine hervorragende Leistung. Er hat sehr diszipliniert, immer wieder an den Gegner angepasst und kontrolliert gefochten, mit den frechen und sehr schnellen Gegenangriffen die Gegner immer wieder überrascht".

Voller Terminkalender

Mit den 26 Punkten für die Finalteilnahme in Basel hat Tim Kuchalski in der Deutschen Junioren-Rangliste Richard Schmidt (Tauberbischofsheim) weit hinter sich gelassen. Er könnte in Kürze sogar den Führenden Nikolaus Bodoczi (Offenbach) ablösen. Damit dürfte der Elftklässler der Friedrich-Albert-Lange-Schule sein zweites Ticket für die WM in Mer Morte sicher haben. Vor dem Saisonhöhepunkt Ende März steht aber noch die Kadetten-Europameisterschaft in Klagenfurt im vollen Terminkalender von Tim Kuchalski. Nach der internationalen Premiere vor einem Jahr und Platz 26 ist der Solinger angesichts seiner bestechenden Form am 28. Februar durchaus für eine Medaille gut.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort