Handball Immer wieder Zoubkoff

Der Mann des gestrigen Handball-Abends hieß Ivan Zoubkoff. Der Torhüter des Zweitligisten Bergischer HC hielt in den ersten 13 Minuten des Benefizspiels gegen den HSV Hamburg vier Siebenmeter in Folge. Erst danach kam der Deutsche Vize-Meister in einer unterhaltsamen Partie in Fahrt.

Ivan Zoubkoff zeigte keine Regung, schaute mit ernstem Blick zu Torsten Jansen. Der Linksaußen des HSV Hamburg hob den Daumen als Zeichen der Anerkennung und konnte sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen. Vielleicht ließ es sich der Ex-Solinger aufgrund dieser kurzen nonverbalen Kommunikation nicht nehmen, auch beim folgenden Strafwurf noch einmal den Ball in die Hand zu nehmen, um dem Keeper des Bergischen HC zu zeigen, dass er sonst einer der besten deutschen Siebenmeter-Schützen ist.

Ivan Zoubkoff war gestern Abend der Mann der ersten Halbzeit im Handball-Benefizspiel gegen den HSV Hamburg – und dafür verantwortlich, dass der Deutsche Vize-Meister erst nach sechs Minuten und 30 Sekunden zu seinem ersten Torerfolg kam. Kyung-Shin Yoon hatten die Löwen bei dessen ersten beiden Aktionen nur durch Fouls am erfolgreichen Torwurf hindern können. Den ersten Strafwurf warf der Koreaner selbst – und scheiterte an Zoubkoff. Danach versuchte sich Torsten Jansen – und scheiterte an Zoubkoff. Als dann auch noch Jiri Vitek in Zusammenarbeit mit Christoph Krosch einen Wurf von Kyung-Shin Yoon abblockte und Jens Reinarz den folgenden Tempogegenstoß zur 1:0-Führung abschloss, spendeten die gut 2000 Zuschauer in der Sonnborner Bayerhalle begeistert Beifall.

Ivan Zoubkoff ließ auch weiterhin sein Gehäuse vernagelt und zeigte keinen Respekt vor großen Namen. Pascal Hens setzte aus dem Rückraum zu einem gewaltigen Wurf an – und scheiterte an Zoubkoff. Torsten Jansen wollte es beim dritten Siebenmeter wissen – und traf den BHC-Schlussmann genau am Kopf. Der Weltmeister hätte sich nicht beschweren können, wenn ihn die Schiedsrichter für diese Aktion zumindest mit einer Zeitstrafe bedacht hätten. Es gab weitere Beifallstürme, als Ivan Zoubkoff einen Tempogegenstoß von Stefan Schröder parierte und Alexander Oelze den gut bezahlten Hamburger Profis zeigte, wie man Siebenmeter verwandelt.

Nach dem 2:0 (6.) nahm die Begegnung zwischen einem Spitzenteam der Zweiten Liga und einem der besten Mannschaften Deutschlands den Verlauf, der zu erwarten gewesen war – auch wenn Ivan Zoubkoff auch noch den vierten Strafwurf in Folge abwehrte (Yoon) und in den ersten 30 Minuten auf 13 Paraden kam. Pascal Hens war der erste, der den Franzosen überwinden konnte. Anschließend ging es Schlag auf Schlag. Die Hamburger bestraften jeden kleinen Fehler in der BHC-Abwehr mit schön heraus gespielten Treffern oder jeden Ballverlust der Gregorz-Truppe mit Tempogegenstößen. Es dauerte, bis der Vorsprung deutlich anwuchs, weil die Löwen gut mithielten. Es war die 19. Minute, als sich der Erstligist auf 10:5 absetzte – weil Ivan Zoubkoff den fünften Siebenmeter (Hans Lindberg) nicht abwehren konnte und auf der Gegenseite Jens Reinarz und Sebastian Aschenbroich nur den Pfosten trafen.

Viele sehenswerte Aktionen

Es blieb ein unterhaltsamer Handball-Abend, obwohl der Bergische HC wie schon vor einem Jahr im DHB-Pokal auch gestern eine deutliche Niederlage kassierte (24:42 / 10:19). Für sehenswerte Aktionen sorgte nämlich nicht nur die Truppe von Trainer Martin Schwalb, sondern reihenweise auch der Zweitligist.

(RP)
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