Lokalsport Im Eishockey steht eine weitere Liga-Umstrukturierung bevor

Solingen · Der EC Bergisch Land startet heute gegen den TuS Wiehl in die Pokalrunde der 1. Liga West. Am Sonntag folgt ein weiteres Heimspiel, zu Gast an der Birkerstraße ist der ESC Paderborn. Theoretisch kann das Solinger Eishockeyteam in der Achterrunde um den Titel mitspielen, doch davon will Trainer Jörg Mülstroh noch nichts wissen: "Für uns zählt der Klassenerhalt".

Allerdings weiß aktuell niemand wirklich, wie es in der kommenden Saison weitergeht. Denn derzeit sieht es danach aus, dass die Vereine nicht mehr unter dem Landes-Eissport Verband NRW (LEV) weiterspielen, sondern unter dem neuen Eishockeyverband NRW (EHV NRW). "Dann wird alles wieder neu sortiert. Also wollen wir zusehen, dass wir die Pokalrunde so gut wie möglich abschließen."

Sollte wider Erwarten alles so bleiben, wie es ist, wäre in der Pokalrunde der vierte Platz für den Verbleib in der 1. Liga West nötig. Doch es sieht danach aus, dass die Eishockeyvereine durchsetzen, einen eigenen Verband zu gründen - trotz des Widerstands des LEV-NRW. Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) hat den neuen EHV NRW bereits aufgenommen. Und morgen stimmen die Mitglieder des Landessportbundes NRW über die Aufnahme des EHV als neuem Fachverband ab. Die Zustimmung gilt als sicher, zumal Präsidium und Vorstand die Aufnahme schon befürwortet haben.

Ob die Gründung des Fachverbandes ein richtiger Schritt ist? Seit Jahren herrscht zwischen dem DEB und dem LEV keine gute Stimmung. Vor der aktuellen Spielzeit sah es sogar danach aus, dass der LEV eine Oberliga-West betreibt, während im DEB eine sportlich stärkere Oberliga-Nord stattfindet, in die das beste Team der West-Liga aufsteigen könnte. In letzter Sekunde wurde die Oberliga-West umbenannt zur 1. Liga West, womit zumindest die größtmögliche Konfusion verhindert wurde. Der EC Bergisch Land hat sich dem EHV NRW bereits angeschlossen - genau wie etwa zwei Drittel aller Eishockeyvereine in NRW. Eine Neustrukturierung des Ligensystems ist also mehr als wahrscheinlich.

Doch darauf schaut Mülstroh noch nicht. Zunächst geht es um eine möglichst starke Platzierung in der Pokalrunde. Dass die Mannschaft heute Abend den TuS Wiehl schlagen kann, hat sie zuletzt bewiesen. In der Hauptrunde gewann die Truppe auswärts mit 6:3. Am Sonntag ist mit Paderborn der Zweitplatzierte der Regionalliga zu Gast an der Birker Straße. "Leider konnte ich den Verein im Vorfeld nicht beobachten, so dass wir nicht genau wissen, was uns erwartet", sagt Mülstroh.

Der Coach blickt den Partien aber zuversichtlich entgegen. Schließlich hat die komplette Mannschaft unter der Woche trainiert. Nur Sascha Fuchs fällt mit einer Lebensmittelvergiftung aus, und Veit Spauszus ist in den Urlaub gefahren. Der Rest der Truppe möchte den Schwung der letzten Partien aus der Hauptrunde mit in den Kampf um den Pokal nehmen.

(trd)
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