Baseball Im Aufwärtstrend

Baseball · Einen Gegentreffer haben die Alligators im Bundesliga-Duell mit den Berlin Sluggers kassiert. Bei den 15:0- und 11:0-Erfolgen hätten sich die Solinger Baseballer kaum besser präsentieren können. Ist das Team doch zu Großem bereit ?

 David Tuizer (l.) hat Robin Drache an der dritten Base gestoppt. Ob sich die Beiden wundern, ob es der Läufer auch nach Hause geschafft hätte? Letztlich war es egal. Die Alligators führten bereits deutlich.

David Tuizer (l.) hat Robin Drache an der dritten Base gestoppt. Ob sich die Beiden wundern, ob es der Läufer auch nach Hause geschafft hätte? Letztlich war es egal. Die Alligators führten bereits deutlich.

Foto: Gregor Eisenhuth

Die Berlin Sluggers sind Letzter in der Bundesliga-Nord. Doch die Hauptstädter sind bei weitem nicht so chancenlos, wie sich andere Schlusslichter im Baseball häufig präsentieren. Bereits in den Hinspielen hatten es die Sluggers den Alligators schwergemacht.

Nur mit 10:7 und 10:5 hatten die Solinger gewonnen. Vor knapp drei Monaten war jedoch noch eine ganz andere Mannschaft nach Berlin gefahren. Inzwischen hat sich bei den Alligators viel zum Positiven verändert.

Erstens: Die Pitcher. Die Schlüsselposition im Baseball. Der Werfer ist Ausgangspunkt jedes Spielzugs. Von seiner Leistung hängt nicht selten Erfolg oder Misserfolg der Mannschaft ab. J.D. Scholten kam für Jerome Burton und erweist sich bisher als Ass. Während Burton ständig unter Kontrollproblemen litt, zeichnet den neuen US-Amerikaner Konstanz aus.

Die Berlin Sluggers haben den Ball nicht ein Mal entscheidend gegen Scholten erwischt. Nach sechs Durchgängen verließ der Pitcher ohne Gegentreffer und mit 11:0-Führung im Rücken den Wurfhügel. Im ersten Duell überzeugte André Hughes über die gesamte Distanz. Auch der Nationalspieler hat sich im Vergleich zum Hinspiel gesteigert. Hughes ist auf hervorragendem Weg zu seiner besten Form in dieser Saison.

Zweitens: Die Importspieler. Mit der Rückkehr von Chris Beck, der bereits 2008 und 2009 in Solingen gespielt hat, kam auch die Sicherheit in der Defensive wieder. Auf der wichtigen Position des Short Stops begeht Beck — im Gegensatz zu seinen Vorgängern Phil Ortez und Luis Gil — kaum Fehler und leitet Spielzüge ein, die über Routine hinausgehen. Zudem stellt der US-Amerikaner freilich eine offensive Verbesserung dar. Phil Ortez macht seit seiner Versetzung ins Outfield auch einen starken Eindruck und überzeugt vor allem am Schlag. Auch gegen die Sluggers gelangen dem US-Baseballer satte fünf Treffer.

Drittens: Der Trainer. Eigentlich hatten die Alligators mit David Daniels geplant. Doch die Entscheidungen des Coaches, an Jerome Burton als Pitcher sowie erst Phil Ortez und später Luis Gil auf der Short Stop-Position festzuhalten, muteten etwas merkwürdig an. Das Fass lief schließlich über, und die Solinger verpflichteten mit David Tuizer einen unerfahrenen Trainer für die verantwortungsvolle Aufgabe. Der inzwischen in Deutschland lebende ehemalige Alligators-Importspieler hat bereits viel bewegt. Zielstrebig möchte er das Team bis zu den Playoffs zu seiner bestmöglichen Leistung führen. Zusammen mit Chris Beck als seiner rechten Hand hat Tuizer Kontinuität in die Leistungen gebracht. Das unterstreichen auch 14 starke Abschnitte in Folge gegen die Berlin Sluggers.

Fazit: Ob die Alligators Deutscher Meister werden können, ist fraglich, doch lange nicht so aussichtslos wie noch vor zwei Monaten.

(trd)
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