Wasserball Gut aus der Affäre gezogen

Die 6:20-Niederlage in Köln ließ für die zweite Saisonpartie des SC Solingen beim Aufstiegsfavoriten SGW Hamm/Brambauer nichts Gutes erahnen. Doch dank einer couragierten Leistung unterlagen die Zweitliga-Wasserballer "nur" mit 7:15.

Trotz der hohen 7:15-Niederlage bei der SGW Hamm/Brambauer konnten die Wasserballer des SC Solingen nicht unzufrieden die Heimreise antreten. Trotz der schlechten Trainingsbedingungen ist die Mannschaft von Trainer Martin Fuhrmann-Mülfarth in der 2. Bundesliga-West auch weiterhin konkurrenzfähig.

"Das Spiel lief ganz gut. Wir haben dem Druck gut standgehalten und Brambauer nicht viele Freiheiten gelassen", erklärte Teamsprecher Marc Hennig.

Die Solinger zeigten sich beim Aufstiegsfavoriten schwimmerisch stark verbessert und im Gegensatz zur Auftaktniederlage in Köln "im Kopf hellwach", so Hennig. Aber eben noch nicht in der Anfangsphase, weil ein Stau auf der Autobahn und das Eintreffen erst zwanzig Minuten vor Spielbeginn keine ordentliche Vorbereitung mehr zuließ.

Das nutzten die Gastgeber konsequent aus, die schnell mit 3:0 in Front gingen. Doch der SCS hielt gegen die Spielgemeinschaft — bestehend aus dem letztjährigen Zweitliga-Meister (Brambauer) und dem mehrfachen Deutschen Meister Rote Erde Hamm — gut dagegen. Dirk Schlupp, dem Trainer Fuhrmann-Mülfarth nach der Vorbereitung einen enormen Leistungssprung bescheinigt, traf zum 1:3-Anschluss kurz vor Ende des ersten Viertels.

Erhobenen Hauptes aus der Halle

Durch die Tore von Daniel Junker zum 2:4 und Rene Witts Treffer zum 3:6 blieben die Klingenstädter in Reichweite — ehe diese im dritten Viertel in der Hoffnung auf einen Überraschungscoup mehr riskierten, das Viertel jedoch mit 1:5 abgeben mussten. "Wer nichts riskiert, kann auch nichts gewinnen", erklärte Fuhrmann-Mülfarth die Taktik.

Im letzten Viertel stemmten sich Hennig und Co. noch einmal gegen eine erneute Demontage und gestalteten die letzten acht Minuten wieder ausgeglichen (3:4), so dass die Klingenstädter "erhobenen Hauptes die Halle verlassen konnten", so der Trainer. Besonders im Zusammenspiel mit Sebastian Jung auf der Centerposition zeigten sich die Solinger stark verbessert.

"Wir haben ihn viel mehr gesucht und er hat auch viel stärker gespielt, als im letzten Spiel", lobte der Übungsleiter seinen Neuzugang, der insgesamt fünf der 15 Zeitstrafen für den Gegner provozierte.

Die in Hamm gezeigte Leistung sollte den Solingern auf alle Fälle Auftrieb geben. Vor allem, weil einige Zweitvertretungen häufig nicht in Bestbesetzung antreten und die besten Spieler in den Erstliga-Kader hochziehen, weil es in dieser Saison höchstwahrscheinlich keinen Absteiger geben wird. So fuhr zum Beispiel Aufsteiger und SCS-Trainingpartner SC Düsseldorf überraschend beide Zähler gegen den amtierenden Vizemeister SV Krefeld II ein.

"Das ist schon eine verrückte Liga", meint Fuhrmann-Mülfarth dazu — in der Hoffnung, dass sich der Spielplan auch zu Gunsten seines Teams einmal mit dem der Ersten Wasserball-Liga überschneidet.

(RP)
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