Volleyball Güßgen springt ein

Volleyball · Die TSG Volleys halten den Kontakt zum Spitzenduo der Zweiten Liga Nord. Mit großem Respekt waren die Solinger gegen den VCB Tecklenburger Land angetreten, den sie nach drei Sätzen mit hängenden Köpfen vom Feld schickten.

 Mitte des zweiten Satzes ersetzte Thomas Güßgen (M.) den am Oberschenkel verletzten Oliver Staab. Mehrfach durfte sich die "Nummer Eins" danach als Punktelieferant abklatschen lassen.

Mitte des zweiten Satzes ersetzte Thomas Güßgen (M.) den am Oberschenkel verletzten Oliver Staab. Mehrfach durfte sich die "Nummer Eins" danach als Punktelieferant abklatschen lassen.

Foto: Gregor Eisenhuth

Mit viel Gefühl will Thomas Güßgen den Ball unmittelbar hinter das Netz lupfen. Dorthin, wo kein Akteur des VCB Tecklenburger Land so schnell zur Stelle wäre. Der Versuch des gerade eingewechselten Vertreters von Oliver Staab allerdings gerät zu kurz. Güßgens Fehler beschert den Gästen die Möglichkeit, sich in der entscheidenden Phase des zweiten Satzes auf drei Zähler abzusetzen. Von Nervosität ist bei den TSG Volleys auch jetzt keine Spur. Der gastgebende Zweitligist wirkt vor knapp 450 Zuschauern in der Sporthalle Wittkuller Straße überzeugt davon, dass er dieses prestigeträchtige Duell gewinnen wird.

"Thomas Güßgen braucht immer seine Anlaufphase", sagt Trainer Helmut Weissenbach später über den Mittelblocker, der gestern gezwungenermaßen als Diagonalangreifer fungieren musste. Oliver Staab hatte mit einem Griff an den Oberschenkel signalisiert, dass er vorsichtshalber das Feld verlassen wollte. "Eine Zerrung, vielleicht aber auch ein Muskelfaserriss", vermutete der Volleys-Coach, der mit dem richtigen Riecher den richtigen Ersatzmann auserkoren hatte.

Nur wenige Augenblicke nach dem ins Netz getippten Ball ist Thomas Güßgen beim Block oder per Schmetterschlag an den drei Punkten in Serie beteiligt, die die Übernahme der Führung bedeuten (19:18). Und wie immer, wenn die Volleys einen Zwischenspurt einlegten, ist Mats Gerhard gerade für die Angabe zuständig. Mit den keineswegs harten, dafür aber präzisen Bällen fand der Zuspieler stets die Schwachstelle in der Annahme der "Tebus".

Enges Korsett der Konzentration

Den ersten Satz hatten die Solinger bereits mit 25:22 für sich entschieden – obwohl sie mit großen Startschwierigkeiten einen frühen Vier-Punkte-Rückstand aufzuholen hatten. Mit dem gleichen Resultat sicherte sich der Tabellendritte auch den zweiten Durchgang. Die 2:0-Satzführung war für Helmut Weissenbach kein Ruhepolster. "Gegen so einen Gegner kann man sich nicht leisten nachzulassen." So habe der Coach auch appelliert, "das Korsett der Konzentration" eng geschnürt zu lassen.

Oft schon hatten sich die Solinger in dieser Saison nach der zehnminütigen Unterbrechung eine verlängerte Pause geleistet und den dritten Abschnitt abgegeben. Angespornt von der Atmosphäre in der Halle wird den Gästen sogleich der Schneid abgekauft. Über 6:3 und 11:6 wächst die Führung schnell auf 14:8. Bezeichnend für den Siegeswillen und die Dominanz der Volleys an diesem Nachmittag ist die Tatsache, dass sie alle langen und spektakulären Ballwechsel erfolgreich abschließen. Der Punkt von Stefan Windscheif zum 16:10 gehört dazu. Genauso bezeichnend sind die letzten beiden Punkte – vollendet von Thomas Güßgen. Dessen Angabe zum 25:19 ist so hart geschlagen, dass eine Annahme unmöglich ist.

(RP)
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