Sportpolitik Grünes Licht fürs Josefstal

Sportpolitik · Als Ersatz für den Nebenplatz am Hermann-Löns-Weg wird nun an der Höher Heide eine zweite Kunstrasenanlage entstehen. Vor dem Beschluss hatte die CDU den Umbau des Walder Stadions als Alternative ins Gespräch gebracht.

Wenn der Sportausschuss etwas Wichtiges auf den Weg bringt, machen die Mitglieder das in der Regel immer einstimmig. Egal, wie kontrovers sie davor diskutiert haben. Bei der Suche nach einem Ersatzstandort für den wegfallenden Sportplatz am Hermann-Löns-Weg war nach den Vorberatungen sowie der Besichtigungstour durch Ohligs und Aufderhöhe davon auszugehen, dass sich die Mitglieder aller Fraktionen auch in diesem Fall einig sein würden. Schließlich hatte der Vorstand der Fußballkreis Solingen auch noch eine Steilvorlage gegeben und schriftlich empfohlen, den Platz an der Höher Heide zu errichten.

Neben dem Josefstal war ohnehin nur noch ein Grundstück im Bereich Bodlenberg als Alternative infrage gekommen. Das allerdings hätte die Stadt Solingen erst noch kaufen oder pachten müssen. Nachdem die Besitzer — eine Erbengemeinschaft — durch ihren Anwalt haben verlauten lassen, dass ein Verkauf aufgrund der zu erwartenden Beeinträchtigung der umliegenden Feldflächen nicht erfolgen werde, blieb nur noch ein Standort übrig. "Selbst wenn die Bereitschaft, das Gelände zu veräußern vorhanden wäre, könnte ich hier den Bau eines Kunstrasenplatzes bei der Bezirksregierung nicht vertreten." In seiner Funktion als Kämmerer rechnete Ralf Weeke vor, das die im Haushaltssicherungskonzept vorgesehenen Einsparungen kaum zu erzielen seien. Neben einem Kaufpreis für den Erwerb des Grundstücks würden schließlich auch noch Erschließungskosten fällig. Unterstützung bekam Weeke von Sportbund-Präsident Hartmut Lemmer: "Wenn ich ein Gelände in eigenem Besitz habe, dann hole ich die Bagger und fange an."

Verdutzte Gesichter

Kurz vor dem Ziel tauchte urplötzlich eine neue Variante auf — eingeworfen von Frank Schütz. "Das Josefstal decke zwar den Kapazitätsbedarf, entspricht aber nicht der Zielsetzung der CDU-Fraktion." Die Vertreter der anderen Fraktionen schauten verdutzt. Erst recht, als der sportpolitische Sprecher eine alternative Lösung präsentierte: den Bau von zusätzlichen Kleinspielfeldern am Brabant und an der Höher Heide sowie den Umbau des Naturrasenplatzes im Walder Stadion in einen Kunstrasenplatz. "Mit geschätzten 1,25 Millionen Euro wären die Maßnahmen günstiger als der Bau einer neuen Anlage." Dieser wird von der Stadt mit 1,4 Millionen Euro kalkuliert.

Den CDU-Antrag, die neue Alternative von der Verwaltung bis zur nächsten Sitzung des Sportausschusses prüfen zu lassen, wurde nach zweimaliger Unterbrechung zur Beratung mehrheitlich abgelehnt. "Neue Ideen sind immer gut, aber irgendwann muss auch eine Entscheidung getroffen werden", sagte der Ausschuss-Vorsitzende Ernst Lauterjung. Diese traf das Gremium dann auch — ausnahmsweise nicht einstimmig. Bei fünf Gegenstimmen der CDU gab es Grünes Licht fürs Josefstal als Ersatz für den Nebenplatz am Hermann-Löns-Weg.

(RP)
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