Handball Gräfratherinnen streben positiven Neuanfang an

Solingen · Spiel eins nach der Entlassung von Trainer Baude steigt Sonntag zu Hause. Die Oberliga-Reserve ist Außenseiter.

HSV Gräfrath - ASC 09 Dortmund In dieser Woche gab es den Paukenschlag bei den Drittliga-Handballerinnen des HSV Gräfrath mit der Trainerentlassung von René Baude. Viel Zeit gibt es im Tagesgeschäft nicht, denn bereits am Sonntag steht die so wichtige Heimpartie gegen den Tabellenzehnten ASC 09 Dortmund auf dem Programm. Co-Trainer Alexander Müller wurde zum Chef befördert, soll sich nun in Zusammenarbeit mit Sabine Nassenstein und Uli Beuel aus der zweiten Mannschaft um die sportlichen Belange kümmern. "Die Qualität der Mädels steht außer Frage. Es geht jetzt darum, die Fähigkeiten wieder abzurufen", sagt Müller, der zum ersten Mal höherklassig in der Verantwortung steht.

Im Schatten von Baude sammelte Müller seine Erfahrungen im ersten Jahr, war davor für die A-Jugend der DJK Unitas Haan zuständig. Nach drei Spielzeiten mit den Jungen ging es in den Herrenbereich, dort arbeitete Müller auf Kreisliga-Niveau mit den Nachwuchskräften. "Wir alle sind von der Situation überrollt worden", gibt Müller zu und fügt an: "Ich bin René gegenüber loyal, aber auch dem HSV Gräfrath. Und von daher geht es jetzt darum, im Verein die angefangene Arbeit fortzusetzen."

Müller hat sich mit dem anstehenden Gegner beschäftigt, beim Aufsteiger steht vor allem die ehemalige Gräfratherin Mona Butzen im Fokus. Beim HSV stets auf den Außenbahnen eingesetzt, blüht die Allrounderin nun auf der Mittelposition auf und zieht dort geschickt die Fäden. Man wolle sich aber gar nicht allzu sehr auf den Gegner konzentrieren, vielmehr gehe es um ein Abrufen der eigenen Fähigkeiten. "Wir wollen der Begegnung von Anfang an unseren Stempel aufdrücken", erklärt der neue Coach. Mit einer stabilen und extrem defensiv ausgerichteten Abwehr soll der Grundstein für den dritten Saisonsieg gelegt werden. Aus der Defensive wollen die Gräfratherinnen immer wieder über ein konzentriert vorgetragenes Tempospiel zum Erfolg kommen. Dazu soll das Abschlussverhalten verbessert werden, welches in den vergangenen Partien immer wieder Probleme bereitete.

Definitiv nicht dabei sein wird Rückraumspielerin Melanie Lorenz, die sich mit einer schweren Grippe abgemeldet hat. Bei Haupttorschützin Kamila Caluzynska liegen die gleichen Symptome vor, allerdings befindet sich die Polin schon wieder auf dem Weg der Besserung, und man darf auf einen Einsatz hoffen. Annika Ingenpaß ist mit dem Bundesligisten Koblenz/Weibern im Einsatz, dafür hat sich Torhüterin Lisa Klanz nach überstandener Verletzung fitgemeldet. Auch bei Kira Bohlmann gibt es eine erfreuliche Meldung, die Spielmacherin hat früher als gedacht die Trainingsarbeit wieder aufgenommen. Ein Einsatz käme jedoch zu früh. "Wir wollen gleich mit einer guten Leistung für einen positiven Neuanfang sorgen", betont Müller. Das Abrufen aller vorhandenen Potenziale war zuletzt leider nur selten der Fall.

HSV Gräfrath II - HSG Bergische Panther Als krasser Außenseiter geht die Oberliga-Reserve des HSV in die Begegnung mit dem Meisterschaftsanwärter aus Burscheid, die HSG feierte bislang vier beeindruckende Siege. "Und dennoch wollen wir das Spiel so lange wie möglich ausgeglichen gestalten", erklärt Trainer Uli Beuel. Besonders gegen die bundesligaerfahrenen Rückraumakteure Denisa Glankovicova und Elli Garcia will er sich etwas einfallen lassen und die Gäste mit einer besonderen Abwehrvariante unter Druck setzen.

(lhep)
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