Damit liegt er als Intimkenner der Badmintonszene sicherlich nicht falsch. Doch bei noch sechs ausstehenden Meisterschaftsspielen und nur vier Minuszählern Vorsprung (15:1 Punkte) vor dem neuen Verfolger BC Hohenlimburg (9:5) kann diese Zustandsbeschreibung auch ohne Weiteres als unrealistisch eingestuft werden. "Der bisherige Saisonverlauf hat ganz klar gezeigt, dass sich alle weiteren Mannschaften bis auf das sieglose Schlusslicht Bayer Uerdingen untereinander die Punkte abnehmen", argumentiert ein vom Titelgewinn überzeugter Lichtenberg.

Die Personaldecke ist dünn

Dabei sollte der STC-Teamchef allerdings nicht außer Acht lassen, dass nach dem kommenden schweren Auswärtsspiel beim FC Langenfeld II, dem das Wasser im Abstiegskampf bis zum Hals steht und jeden Punkt benötigt, der indonesische Ausnahmespieler Rio Wilianto für den Rest dieser Saison wieder in seine Heimat zurückkehrt. Die Qualität der STC-Crew hat in dieser Saison unter den lange anhaltenden Verletzungen des Bulgaren Blagovest Kisiyov sowie von Mirko Sosna noch nicht gelitten. Doch schwerer sollte sich kein weiterer Akteur verletzen, denn dann wird die Personaldecke dünn. "Auch so eine Phase werden wir durch geschickte Aufstellungen überwinden", ist sich der Taktiker Lichtenberg sicher.

Vor dem Aufstiegs-Endspiel in der vergangenen Saison beim 1. BC Düren war Lutz Lichtenberg noch deutlich zurückhaltender gewesen. "Wir sind gereift, und unsere Ausgangsposition ist bei weitem besser als beim letzten Mal". Zudem möchte er auch Signale setzen. Denn ein Zweitliga-gerechtes Umfeld mit neuen Sponsoren, einer gestärkten Infrastruktur sowie neuen und alten Leistungsträgern kann nicht erst nach dem Saisonende am 21. März 2010 in Angriff genommen werden. Die Professionalität Lichtenbergs steckt an, verblendet aber nicht den Blick auf die nackten Zahlen. Sie sprechen für den STC Blau-Weiß Solingen, mahnen aber auch zu einer gesunden Portion Skepsis.